Kläranlage Bleialf wird erneuert: Land gibt 1,8 Millionen Euro, Baubeginn im Herbst

Bleialf · Das Abwassersystem der Verbandsgemeinde Prüm, Anfang der 1990er Jahre entwickelt, wächst seinem Abschluss entgegen: Für die Erneuerung der Kläranlage in Bleialf hat das Land soeben 1,8 Millionen Euro bereitgestellt.

Kläranlage Bleialf wird erneuert: Land gibt 1,8 Millionen Euro, Baubeginn im Herbst
Foto: (e_pruem )

Bleialf. Das hilft: Wie Umweltministerin Ulrike Höfken soeben bekanntgab, hat das Land 1,8 Millionen Euro für die Erneuerung der Gruppenkläranlage Bleialf bewilligt. Davon sind 405 000 Euro Zuschuss, der Rest zinsloses Darlehen. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden, sagt Alfons Reusch, stellvertretender Leiter der Verbandsgemeindewerke Prüm: "Wir haben vor, dass wir im Sommer ausschreiben und dann im Herbst beginnen." Bauzeit: etwa eineinhalb Jahre.
Die Erneuerung sei aus zwei Gründen notwendig: Erstens sei die bisherige Anlage aus dem Jahr 1981, ausgelegt nur für Bleialf, technisch veraltet. Und zweitens sind die Ortsgemeinden Brandscheid, Buchet, Oberlascheid und Großlangenfeld mittlerweile angeschlossen, die Kapazität in Bleialf muss deshalb erweitert werden. Die neue Anlage in der Schneifelgemeinde ist ausgelegt für 3200 "Einwohnergleichwerte": Denn die Betriebe in Dorf und Umgebung, Schulen, Campingplatz und andere Einrichtungen führen mit ihrem Verbrauch dazu, dass dieser Wert über der tatsächlichen Einwohnerzahl liegt.
Das Ganze sei, sagt Reusch, "ein kompletter Umbau". Und der wird 3,8 Millionen Euro kosten. Die fehlenden zwei Millionen können und werden die VG-Werke aus ihren Rücklagen bestreiten, ohne sich dafür verschulden zu müssen. Erneuert werden das Betriebsgebäude, das Regenüberlaufbecken, die Mess- und Regeltechnik, der automatische Rechen und die Belebungsanlage, in der die organischen Substanzen aus dem Klärschlamm umgewandelt werden. Die Anlage, sagt Ulrike Höfken, werde bei Energieeinsparung, Wirtschaftlichkeit und verbesserter Reinigung "einen wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz leisten. Daneben trägt die Förderung dazu bei, die Gebühren für die Bürger vor Ort auch langfristig in einem vertretbaren Rahmen zu halten".
Dafür hat man auch in der Verbandsgemeinde etwas getan, als VG-Werkleiter Jakob Weinand und der spätere Bau-Abteilungsleiter Ewald Dockendorf Anfang der 1990er Jahre das Abwasserkonzept entwickelten. In diesen Jahren wurden Anlagen erweitert, saniert und neu gebaut, unter anderem in Watzerath, Schönecken, Auw, Büdesheim, Habscheid, Winterspelt und nun in Bleialf. "Wir haben das Konzept umgesetzt und so steuern können, dass wir heute bei den Gebühren liegen, die damals prognostiziert wurden", sagt Bürgermeister Aloysius Söhngen. Und das sei eine beachtliche Leistung der Werkleitung gewesen. Aktuell liegt die Gebühr in der VG bei drei Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser.Extra

Der Bau in Bleialf wird das letzte Großvorhaben in diesem Zusammenhang sein, die Förderung für neue Anlagen läuft 2015 aus. Zurzeit, sagt Alfons Reusch, stellvertretender Leiter der VG-Werke, laufen die Anschlussarbeiten für Gebäude in den Außenbereichen, vom Ferienhaus bis zum Bauernhof: Diese 34 Kleinkläranlagen plus weitere Einzel-Anschlüsse an bestehende Ortsnetze sollen insgesamt 2,4 Millionen Euro kosten. Damit werden dann etwa 100 Anwesen auf diese Weise erschlossen sein. Die Verbandsgemeinde Prüm werde dann einen Anschlussgrad von nahezu 100 Prozent erreicht haben. Seit dem Jahr 2000 wurden für das Abwassernetz 34 Millionen Euro für die erstmalige Herstellung von Abwasseranlagen ausgegeben, für Ausbau und Sanierung 15 Millionen. Für die Anlage in Bleialf kommen weitere 3,8 Millionen hinzu. Ist dann alles erledigt? Nein, sagt Reusch: Dann gehe man wieder in die Sanierung, wie in Schönecken: Im Zuge des L 5-Ausbaus in der Ortsdurchfahrt (der TV berichtete) wird dort der komplette Kanal erneuert. fpl

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