Klappern gehört zum Handwerk

Wenn es nichts wird mit dem größeren Urlaub, muss man sich daheim umschauen. Manchmal lohnt sich das sogar. Sechster Teil unserer entspannten Bilderreise durch den Sommer.

Stadtkyll. Unverhofft kommt oft, das ist ja auch beim Elternglück gern der Fall. Deshalb müssen wir unsere kleine Sommerserie spontan um eine ungeplante Episode erweitern.

Weil: Solch hohen Besuch gab es in Stadtkyll, außer damals, als Caroline von Dingens, Monaco, nach einem Jagdausflug mal im Dorf ein Süppchen schnäbelte, noch nie. Und diese Gäste ließen sich sogar dabei fotografieren, ohne gleich mit dem Anwalt zu drohen oder einen schirmbewehrten Prinzgemahl in Anschlag zu bringen.

Sonntagmorgen, kurz vor 9 Uhr: Das Telefon bimmelt. "Du musst mal herkommen", meldet Maria Peters aus der Stadtkyller Feldstraße. "Das ist einmalig. Hier sitzen vier Störche."

Maria ist bei den Stadtkyller Möhnen. Aber dass sie mir aus karnevalistischem Antrieb mitten im Sommer einen Bären aufbinden würde, ist nicht zu erwarten. Also runter von der Couch, rauf in die Feldstraße und tatsächlich: Auf dem Ausleger eines Krans haben sich die vier schwarzweißen Besucher niedergelassen - zwei ausgewachsene und zwei offenbar noch halbstarke Klapperstörche.

Gleich vier auf einen Streich

 Hauptsache, man sitzt ungestört: Storchennest auf dem Baukran in Stadtkyll. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Hauptsache, man sitzt ungestört: Storchennest auf dem Baukran in Stadtkyll. TV-Foto: Fritz-Peter Linden



Und die sind so lässig, wie unsereiner immer gerne sein möchte: Sie putzen sich, machen Gymnastik, spreizen die Flügel, stehen auf einem Bein, kacken und klappern vor sich hin. Was man als Storch eben so gelernt hat. Während unten auf der Straße das Publikum immer größer wird. Aber davon lassen sich die vier Vögel nicht aus der Ruhe bringen. Warum auch: Es kommt ja niemand an sie heran.

Die jungen Bauherren, deren Haus gerade unterhalb des Krans hochgezogen wird, werden sich vermutlich jetzt fragen, was für ein Omen das bloß sein könnte.

Vier auf einen Streich! Maria jedenfalls nimmt's gelassen: Sie hat am Vorabend einen schönen, runden Geburtstag gefeiert, mit dem sie (knapp! ganz knapp!) aus der Adressatenliste für die Baby-Boten ausgeschieden sein dürfte. Deshalb kann sie das freudige ornithologische Ereignis auch wunderbar genießen - "die werden mir ja nix fürs Bettchen mitbringen", ruft sie zum Abschied und lacht. Nächste Folge, wie bereits versprochen: Ein lebensmutiges Vieh - und ein Happy End!

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