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40 Jahre sind für einen einzelnen Menschen eine recht lange Zeit. Für die meisten dürften nach 40 Lebensjahren die wichtigsten Prägungen abgeschlossen sein.

Man hat sich an vieles gewöhnt. Veränderungen fallen mit 40 schwerer als mit 20. Sie bereiten Sorge, man kann sie sich im Vorfeld schwerer vorstellen und trauert länger. Ähnliche Phänomene zeigen auch Funktionsträger in der Kommunalpolitik, wenn es um Verwaltungseinheiten geht. Viele sind schon lange dabei. Sie haben 40 Jahre lang eine Verbandsgemeinde kennengelernt und mitgestaltet. Man neigt dazu, das gewohnte Gebilde für das einzig denkbare zu halten. Rational begründet ist das nicht. Denn die Organisationseinheit Verbandsgemeinde gibt es keineswegs seit ewigen Zeiten, sondern seit etwas mehr als 40 Jahren. Das ist aber lange genug, um eine Bindung wachsen zu lassen, die sich gegen Neuerungen sträubt. Die geht soweit, dass in den Kommunen, die in diesem Jahr unfreiwillig neu gefasst wurden, die Feststellung, dass die VG Kröv-Bausendorf oder Manderscheid oder Irrel seit dem 1. Juli nicht mehr existieren, wie Gotteslästerung empfunden wird. Auch Klagen vorm Verfassungericht ändern aber nichts daran, dass es die Gemeinden de jure nicht mehr gibt. Und auch nach 40 Jahren kann man mit Veränderungen umgehen, diese gestalten und das Beste daraus machen. Je schneller man damit beginnt, desto besser!

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