Kleiner Platz, große Fragen

Der Prümer Stadtrat soll in seiner Sitzung am morgigen Mittwoch auch über die Neugestaltung des Johannismarkts entscheiden. Die ist von allen gewünscht (der TV berichtete). Allerdings warnen die Gewerbetreibenden vor einem Wegfall von Parkplätzen.

 Der Johannismarkt in Prüm: Diese Parkplatzreihe könnte bald verschwinden. Viele Geschäftsleute wollen zumindest die beiden Stellflächen im Vordergrund erhalten.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Der Johannismarkt in Prüm: Diese Parkplatzreihe könnte bald verschwinden. Viele Geschäftsleute wollen zumindest die beiden Stellflächen im Vordergrund erhalten.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Bürger, Politiker, Geschäftsleute: Eigentlich wollen sie alle das Gleiche - dass die Abteistadt schöner wird. Und dabei zugleich besucherfreundlicher, gewerbefreundlicher, fußgängerfreundlicher und autofahrerfreundlicher.

Anzahl der Parkflächen soll erhalten bleiben



So diskutieren, verwerfen und modifizieren sie die jeweiligen Pläne und Vorschläge zur Innenstadtsanierung seit Jahren. Jetzt kullert ein neuer Stolperstein in den Weg, und zwar am Johannismarkt: "Wir wollen einfach nicht, dass da unter Zeitdruck vielleicht etwas Falsches beschlossen wird", sagt Christine Kausen, Vorsitzende von Stadtmarketing und Gewerbeverein.

Die Sorge: dass an diesem zentralen Platz (zu) viele Parkflächen verschwinden. "Und deshalb muss jetzt öffentlicher Druck her", sagt Kausen. Denn die Entscheidung darüber soll in der Stadtratssitzung am Mittwoch fallen. Die Umgestaltung wird vorgezogen, weil vor dem neu eröffneten Geschäft von Oliver Moden bald eine Café-Terrasse entstehen soll. Der Aachener Stadtplaner Harald Heinz entwarf eine Reihe von Varianten, und fast alle sahen den Wegfall der Stellflächen im oberen Teil des Platzes vor. Viele wünschen sich, wenigstens zwei davon zu erhalten.

Heinz erhielt vom Stadtrat zwar den Auftrag, neu zu planen, aber vor allem deshalb, weil den Fraktionen die vorgesehene Mauer nicht passte. Christine Kausen appellierte deshalb vor wenigen Tagen schriftlich an Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und die Ratsfraktionen. Zitat: "Entscheiden Sie für einen Platz, der durch eine Terrasse zwar attraktiver gestaltet wird, den Kunden aber weiterhin genügend Parkraum lässt."

Den würde auch Weinandy gern behalten. Allerdings gehe es nicht, "dass wir irgendwann nur noch Parkplätze in der Stadt haben und keine Geschäfte mehr", sagt sie. Zudem weist sie auf einen anderen Umstand hin: "Wenn wir Stadtsanierungs-Mittel haben wollen, müssen wir uns auch an das halten, was die ADD will."

Architekt Heinz sieht das gelassen: Wenn die ADD Geld geben solle, habe sie auch das gute Recht, "ihre Meinung zu sagen. Aber ich würde das nicht als Vorgaben einstufen". Im Gespräch mit dem TV will er der Sitzung - und dem Entwurf, den er am Mittwoch vorstellen wird - nicht vorgreifen.

Die Parkplätze jedenfalls seien "ein Thema unter vielen. Aber ganz allgemein ist es ja so, dass wir die Stellplätze in der Stadt erhalten und am Ende sogar in der Summe mehr haben wollen. Aber das heißt nicht, dass überall, wo jetzt einer ist, auch künftig einer sein wird. Vielleicht ist der dann 20 Meter weiter."

Die Sitzung des Prümer Stadtrats ist am Mittwoch, 29. April, 18.30 Uhr, im Ratssaal der VG-Verwaltung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort