Medizinische Versorgung Klinik strukturiert um, für Patienten soll sich aber deshalb nichts ändern

Bitburg · Aus zwei mach eins: Professor Dr. Christian Blöchle leitet ab Juli die komplette chirurgische Abteilung des Bitburger Krankenhauses.

 Krankenhaus Bitburg Dr. Christian Blöchle übernimmt die Chirurgie

Krankenhaus Bitburg Dr. Christian Blöchle übernimmt die Chirurgie

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Die Nachricht, dass die beiden chirurgischen Abteilungen des Bitburger Krankenhauses zusammengeführt werden, bewegt die Bürger. Die Befürchtung: Für die Patienten wird das Leistungsspektrum kleiner und dies könnte der erste Schritt in Richtung einer Fusion mit einer anderen Klinik sein.

Nichts davon trifft zu, versicherten Heribert Frieling, Leiter der Unternehmenskommunikation der Marienhaus Holding GmbH, wie auch Christoph Wagner, Kaufmännischer Direktor des Marienhaus Klinikums Eifel (der TV berichtete). Doch die Sorge bleibt, wie die Reaktionen auf die jüngsten Beiträge im Trierischen Volksfreund zeigen.

Professor Dr. Christian Blöchle, der die Leitung der Chirurgie zum 1. Juli übernimmt, will diese Ängste zerstreuen. „Das Team bleibt das gleiche, wir bieten die gleichen Leistungen an“, sagt Blöchle, „die, die vorher hier in der Unfallchirurgie gearbeitet haben, machen das auch weiterhin.“

Gleiches gelte für die Kollegen aus der sogenannten Viszeralchirurgie, die Fachleute für Operationen an Organen oder Venen beispielsweise.

Das Team bleibt nicht nur das gleiche, sondern wird nach dem Weggang von Dr. Bert Laux, der bisher den Bereich Unfallchirurgie geleitet hat, um einen neuen Kollegen verstärkt. Das Auswahlverfahren laufe, ausgeschrieben sei eine Oberarztstelle, sagt Frieling.

Dass Blöchle, der bisher die Viszeralchirurgie leitet, künftig beiden Abteilungen vorsteht, ist dem Kostendruck geschuldet. Der mache allen Kliniken zu schaffen. „Wir haben unsere Struktur überarbeitet, um auch wirtschaftliche Belange besser zu berücksichtigen“, sagt Blöchle und betont dabei aber auch: „Wir werden unser medizinisches Angebot für die Bevölkerung so aufrecht erhalten, wie bisher.“ Es werde deshalb nicht weniger Spezialisten oder medizinische Leistungen geben.

Ob das regionale Traumazentrum, in dem Unfallopfer mit Schwerstverletzungen behandelt werden, oder das Endoprothetikzentrum, in dem beispielsweise Verschleiß­erkrankungen an den Gelenken wie Knie-, Hüft- oder Schulter-Gelenk behandelt werden und Prothesen eingesetzt werden: „Wir organisieren die Führung der Abteilung neu, das Angebot wird bleiben, auch wenn Dr. Laux, der viel zur Etablierung dieser Bereiche beigetragen hat, die Klinik auf eigenen Wunsch verlässt und sich beruflich neu orientiert.“

Blöchle wird organisatorische Aufgaben wie etwa die Koordination der OP-Termine oder die Dienstpläne der Kollegen übernehmen. Ansonsten aber nach wie vor auch selbst operieren. Unterstützt wird er von den beiden leitenden Oberärzten Astrid Stölzgen und Dr. Christian Wesoly.

Stölzgen ist dann für die Viszeralchirurgie, Wesoly für die Unfallchirurgie zuständig. Die grundsätzliche Aufteilung in diese zwei Bereiche bleibt also – aber geleitet wird dies nun von einem Chefarzt, nicht mehr wie bisher von zwei.

Der neue Chirurgie-Chef stammt aus Baden und ist nach Stationen in Neuwied und Hamburg vor acht Jahren ans Bitburger Krankenhaus gekommen. Er schätzt die „angenehme Umgebung, die Landschaft ist einfach schön“, das gute Betriebsklima im Krankenhaus und die Freundlich- und Verlässlichkeit der Menschen.

„Ich habe hier auch viele gute Freunde gefunden“, sagt Blöchle, der auch das kulturelle Angebot schätzt: „Vielleicht muss man dann mal bis nach Luxemburg fahren, aber die Fahrtzeit ist nicht länger, als das, was man in einer Großstadt auch zurücklegen muss.“

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