Knochenarbeit in der Grube

STOLZEMBURG. Wo Grubenarbeiter früher im luxemburgischen Stolzemburg Wasser und Stein das edle Metall Kupfer abtrotzten, findet sich heute ein Museum. Auch die Grube kann besichtigt werden.

 Unter Tage: Besucher besichtigen die ehemalige Kupfergrube Stolzemburg. TV -Archiv/Foto: Waltraud Ewerhardt

Unter Tage: Besucher besichtigen die ehemalige Kupfergrube Stolzemburg. TV -Archiv/Foto: Waltraud Ewerhardt

Außerhalb von Stolzemburg befinden sich die Überreste einer Kupfergrube. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts haben die kupferhaltigen Erzadern der "Klangbaach" Investoren nach Stolzemburg gezogen, obwohl es weit ab lag von jeglichem Industrierevier. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es ruhig im Tal der "Klangbaach", bis vor einigen Jahren der neu gegründete Fremdenverkehrsverein die die frühere Kupfergrube wieder zugänglich machte und dem Ganzen auch noch ein Museum angliederte. In der Geschichte der Kupfergrube spiegeln sich Begebenheiten der Lokalpolitik, der europäischen Machtverhältnisse, der Industrialisierung und des Fortschritts der Technik wieder. Am 30. September 1994 wurde das "Syndicat d'initiative Stolzebuerg" gegründet. Wichtig dabei war die Einbeziehung der Bevölkerung. Es entstand die Idee, die frühere Kupfergrube der Öffentlichkeit zu präsentieren.Mit Mikroskopen Mineralien entdecken

Im Museum wird dem Besucher die Geologie des Öslings und die Entwicklung der Landschaft des Ourtals erklärt. Die Grubengeschichte sowie viele Mineralien vervollständigen das Museum. Mit Mikroskopen können Schulkinder und Mineralien-Liebhaber auf der Schutthalde selbst gesammelte Steine bestimmen. Ein Videofilm mit Augenzeugenberichten früherer Minenarbeiter vermittelt den Besuchern Eindrücke vom schwierigen Abbau des Kupfers. Der Lehrpfad informiert auf einer Länge von zwei Kilometern über die Natur, die Geologie der Umgebung und die Kupfergrube. Die häufigsten Mineralien sind Ankerit, Quarz und Kupferkies, ferner Rotkupferkies, Aragonit und Malachit. Die rund drei Stunden dauernde Besichtigung umfasst das Museum, den geologischen Lehrpfad und die Besichtigung der unterirdischen Galerien. Als Besucher sollte man warme Kleidung und festes Schuhwerk mitbringen. Aus Sicherheitsgründen dürfen nur jeweils 15 Besucher mit einem Führer in die Galerien. Reservierungen: Telefon 00352/ 84932527; E-Mail: guides.ardennes@vo.lu Der Autor des Textes, Carlo Kass, ist Mitarbeiter beim Luxemburger Tageblatt.

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