Königskleider aus der Hofschneiderei

PRÜM/PRONSFELD. Alljährlich ist es ein Ritual, ein fester Bestandteil im Brauchtumskalender: das Sternsingen in der Weihnachtszeit. In Pronsfeld gehen die Jungen und Mädchen zum 50. Mal. Auch die Sternsinger der Pfarrei St. Salvator in Prüm sind aufgebrochen.

Pastor Alex Schlich führte den schönen Brauch des Sternsingens im Januar 1956 in der Remigius-Pfarrei Pronsfeld ein. Damals waren es zwei Gruppen, die innerhalb von sechs Tagen die Dörfer Pronsfeld, Pittenbach, Watzerath, Matzerath, Orlenbach und viele Siedlungen durchzogen. "Eine mühsame und dennoch gesellige Angelegenheit", erinnert sich der 56-jährige Albert Reusch. "Die Wege waren oft lang, verschneit oder es regnete", berichtet Albert Reusch. Ähnlich wie in den 50er-Jahren ist es noch heute. Die Zahl der "Könige", Sänger, Schreiber und Begleiter ist noch größer geworden, so dass die heute zahlreichen Gruppen die gesamte Pfarrei mit ihren Filialen an einem Tag bewältigen können. Ob's stürmt oder schneit - es wird marschiert. Aber hübsch und bunt sind die Sternsinger allemal angezogen. In diesem Jahr gab es sogar für einen Teil der Pronsfelder Sternsinger neue Kostüme. 28 von 53 Kindern, die auch Messdiener sind, erhielten neue Gewänder. Anneliese Michels, Hiltrud Kockelmann, Margret Schenk und Christa Winandy heißen die "Hofschneiderinnen", die viel Zeit und Mühen investierten. Gemeindereferentin Hilde Telkes: "Wir danken für das Engagement der Frauen, aber auch der Kinder." Delia Zwicker (13 Jahre), Simone Scheuern (11) und Matthias Thibol (11) sind sich einig, warum sie einen Ferientag opfern: "Es macht uns einfach Spaß, und wir wollen mit unserer Aktion armen Kindern helfen." Lukas Heyen (11) meint sogar, "dass wir noch viel mehr für in Not geratene Kinder tun müssen".

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