Körpericher Kita zu klein geplant

Körperich · Der Ausbau der Kita Körperich ist 120 Quadratmeter zu klein geplant. Die für die Planung und Betriebserlaubnis zuständigen Ämter auf Kreis- und Landesebene weisen den Fehler von sich. Der Zweckverband der Kommunen muss nun für 70 000 Euro Mehrkosten nachbessern.

Körperich. Bis zu 135 Kinder müssen ab dem 1. August 2013 in der Kita Körperich Platz finden - 35 mehr als bisher. Denn ab diesem Zeitpunkt haben Eltern einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer Kinder schon ab Vollendung des ersten Lebensjahres. Ob der erforderliche Anbau der Kindertagesstätte bis dahin fertig wird, steht jedoch noch in den Sternen. Das Jugendamt der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm hat den Bauplan des Kita-Zweckverbandes, der sich aus elf Ortsgemeinden zusammensetzt, abgelehnt. "Für die Vielzahl an kleinen Kindern, die ab nächstem Jahr dort Platz finden müssen, ist das zu klein geplant", erklärt Gisela Mayer-Schlöder, Geschäftsbereichsleiterin des Jugendamtes der Kreisverwaltung. Insgesamt war eine Erweiterung von 671 Quadratmetern geplant. Zum Wohle der Kinder und der Beschäftigten fordert das Jugendamt 120 Quadratmeter mehr Platz.
Winfried Horn, Ortsbürgermeister der Gemeinde Körperich, erklärt den neuen Entwurf des Architekten: "Wir planen jetzt zusätzlich, bereits vorhandene Bereiche im Dachgeschoss auszubauen. " Die Nachbesserungen würden einen ordnungsgemäßen Betrieb erlauben, sagt Horn.

"Die Fehlplanung ist der damals zuständigen Landesbehörde in Trier, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, bei der Prüfung im Jahr 2011 nicht aufgefallen", erklärt Horn. Da jedoch seit dem 1. Januar 2012 das Jugendamt der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm für die Bedarfsplanung der Kitas zuständig ist, wurden die Unterlagen im Rahmen des Bauantragsverfahrens dort erneut begutachtet. Dabei fiel auf, dass die vorgesehene Fläche allenfalls für einen Kindergarten mit sechs Gruppen gereicht hätte.
Höhere Standards im Kreis


Ab dem 1. August 2013 müssen jedoch sieben Kindergartengruppen in Körperich Platz finden - derzeit sind es noch fünf Gruppen mit insgesamt 100 Kindern. Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Trier weist die Vorwürfe jedoch zurück: "Die neue Planung ist deshalb erforderlich geworden, weil das Kreisjugendamt Bitburg im Juli 2011 eigene Empfehlungen über Räumlichkeiten in Kindertagesstätten herausgegeben hat, die zu deutlich höheren Standards führen, als dies beispielsweise in anderen Landkreisen der Fall ist", erklärt der Pressesprecher des Landesamtes, Matthias Bolch."
Ob der Fehler nun auf Landes- oder Kreisebene passiert ist, bleibt sich gleich: Für die 75 000 Euro Mehrkosten müssen zunächst die Kommunen aufkommen. "Da hatten wir dann noch mal heftige Diskussionen darüber, ob wir das Projekt finanziell stemmen können, und kurze Zeit stand noch mal alles auf Messers Schneide", sagt Ortsbürgermeister Horn.
Der Zweckverband hat sich zu guter Letzt geeinigt, und Horn hofft noch in diesem Jahr eine Genehmigung für den verbesserten Bauplan zu bekommen, damit mit der Erweiterung der Kita begonnen werden kann. Der Zweckverband hofft, dass das Land sich zu zwei Dritteln an den Baukosten beteiligt. "Diese Unterstützung fließt allerdings erst nachträglich, wenn alle Gruppen tatsächlich belegt sind", sagt Bürgermeister Horn.

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