Kollege 008 in geheimer Mission

BITBURG. (mr) Um den in die Schlagzeilen geratenen Ruf des Jugend-Taxis wieder herzustellen, hat die Kreisverwaltung kürzlich ordentlich in die Trickkiste gepackt. Sie sandte einen Mitarbeiter undercover aus, um die Seriosität der Disco-Droschken zu testen.

Samstag, 17. März 2007: Die Verwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm ermittelt in geheimer Mission. "Raus aus der Schreibstube, rein ins Nachtleben", heißt die Devise. Immerhin: die Vorwürfe des Winterspelter Ortsbürgermeisters Hubert Tautges wegen eventueller Unregelmäßigkeiten bei den Verbilligungen haben in der Behörde an der Trierer Straße für mächtig Aufsehen gesorgt. "Am 17. März erfolgte durch einen aufgrund seines Alters nicht mehr berechtigten Bediensteten des Amtes 08 (Straßenverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr, Anm. d. Red.) eine ,verdeckte Überprüfung` vor Ort", heißt es in einem Papier, das dem Kreistag Bitburg-Prüm am Montag exklusiv vorgelegt wurde. Der Mitarbeiter habe sich von einem am Projekt Jugend-Taxi beteiligten Unternehmen zunächst von der Bitburger Innenstadt zum Flugplatz Bitburg befördern lassen. Der Taxi-Fahrer bleibt hart

Die Frage einer möglichen Einräumung des Jugend-Taxi-Tarifs habe der Taxifahrer danach eindeutig verneint. Auch bei der zu einem späteren Zeitpunkt erfolgten Heimfahrt vom Flugplatz aus "wurde dem Bediensteten kein verbilligter Tarif eingeräumt", berichtet die Kreisverwaltung. Somit sei also der Vorwurf der schnellen und unproblematischen Betrugsmöglichkeit innerhalb von wenigen Stunden gleich zwei Mal vor Ort widerlegt worden. Wo genau sich der Mitarbeiter der Kreisverwaltung zwischen Hin- und Rückfahrt auf dem Flugplatz aufhielt, ist der Kreistagsvorlage ebenso wenig zu entnehmen wie ein Hinweis auf weitere verdeckte Ermittlungen. Die Kreisverwaltung sieht in dem praktizierten Abrechnungsverfahren (1,50 Euro Vergünstigung pro Fahrt für junge Leute zwischen dem 16. und 21. Lebensjahr) nach wie vor einen Modus, "der allen Beteiligten die größtmögliche Kontrollmöglichkeit bei einem noch überschaubaren Aufwand" biete. Leider müsse erwähnt werden, dass einige am Jugend-Taxi-Projekt beteiligte Unternehmer gegenüber der Verwaltung ihren Unmut über die von Hubert Tautges erhobenen Vorwürfe zum Ausdruck gebracht hätten.

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