Kolumne Eifel-Einsichten Du, du, du ...

Ich bin“, sagt die Eifelerin, „net janz der Mann.“ Jo: Mit einer strammen Erkältung nämlich eiert der Kolumnist, röchelnd und schnuddelnd, ins neue Irrsinnsjahr, hat aber Glück: Die Leserschaft nimmt ihm das Gröbste ab.

Kolumne Eifel-Einsichten
Foto: TV/Schramm, Johannes

Hier, der liebe Peter Kuth zum Beispiel, wohnhaft in Üdersdorf, „reingeschneit vom Niederrhein (Dormagen), mit Verwandten in Jünkerath“. Und von da schickt er uns (diese Mail ist noch ein Überhang aus der Sanktmartinszeit) folgenden Bäckereithekendialog mit seinem Glaadter Verwandten Heinz, der sich einen Weck bestellt beziehungsweise, wie wir ja sagen, „fragt“.

Rückfrage der offenbar auch von irgendwoher reingeschneiten Verkäuferin: „Sie wollen sicher einen Stuten?“ Antwort: „Leev Frau, ech well kei Pääd, ech well ene Weck.“

Auch lecker: Die Geschichte, die uns Monika Rolef, Schutzheilige der Basilika Prüm, jüngst sandte. Darin kommt ein wunderbares – und wunderbar knappes – Eifelwort vor, das ich schnell erkläre, weil man’s zum Verständnis der Pointe am Ende braucht. Will nämlich der Einheimische einen bestimmten Punkt in der Vergangenheit benennen, sagt er nicht „in jenem, hier soeben erwähnten und beschriebenen Zeitraum“, sondern, genau: „du.“ Oder „do“. Du heißt also nicht du, sondern: damals. Auf geht’s, ich überlasse Monika das Wort:

„In Prüm kam nach dem Zweiten Weltkrieg ein uneheliches Kind zur Welt. Fünf Geschäftsmänner wurden auf das Gericht bestellt, die in Frage kamen, ein engeres Verhältnis mit Fräulein Bäbi gehabt zu haben.“ Und so wurde einer nach dem anderen vom Vorsitzenden gefragt, ob er im genannten Zeitraum eine Beziehung „zur genannten Person“ gehabt habe.

Dann kam der letzte dran – Ergänzung von Monika: „Das war ,Unschulds Nikla’ (Name geändert).“ Und der habe, wortkarg bis zum Äußersten, lange nicht geantwortet. Auf die wiederholte Frage des Richters, ob er denn mit Bäbi in engerem Verhältnis gestanden habe, machte er dann doch einmal ganz kurz den Mund auf. Und sprach: „Du nöt!“

Und schüss, ich geh noch ein bisschen husten. Frohes Neues.

Et jit net jerannt.

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