Kombination aus Studium und Lehre soll Fachkräftemangel in der Eifel vermeiden

Eifel/St Vith · Die Eifel bietet ein großes Potenzial an Arbeitskräften. Damit dies auch so bleibt, ist die Zukunftsinitiative Eifel gegründet worden. In einem Workshop ging es nun um das duale System, das nicht nur Abiturienten eine Studienmöglichkeit bietet.

Eifel/St. Vith. Die Eifel bringt sich ökonomisch in Position. Unter der als Motto gestellten Frage "Fit für die Zukunft?" treffen sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung aller Eifelecken am Freitag, 14. Oktober, ab 9.30 Uhr zur nunmehr fünften Eifelkonferenz im Kultur-, Konferenz- und Messezentrum Triangel im belgischen St. Vith.
Dabei geht es nicht nur, aber vor allem um die Frage, wie man durch berufliche Bildung langfristig Fachkräfte in der Eifel sichern kann. Kein Allheilmittel, aber ein Mittel gerade für überdurchschnittlich engagierte und fleißige Leute aus Industrie und Handwerk könnten duale Studiengänge sein. Ein Workshop der Zukunftsinitiative Eifel zu dieser Kombination aus Lehre und Studium fand jetzt im St. Vither Triangel statt.
Eingeladen hatten Christiane Weling vom Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand und in kleinen und mittleren Unternehmen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG), Friedrich-Wilhelm Weber von der Handwerkskammer Aachen und Frank Schmidt von der Industrie- und Handelskammer Trier. Die organisatorische Federführung und Moderation lag in den Händen von Pascale Müllender, Mitarbeiterin im Ministerium der DG. Pascale Müllender gehört auch zum Kreis der sogenannten Gesamtkoordinatoren der Zukunftsinitiative Eifel, der sich zehn Eifelkreise in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und der DG mit 63 Kommunen und acht Handwerks-, Landwirtschafts- und Industrie- und Handelskammern angeschlossen haben. Die fünf Handlungsfelder der Zukunftsinitiative Eifel sind Kultur & Tourismus, Wald & Holz, Landwirtschaft, Handwerk & Gewerbe sowie Technologie & Innovation.
Gegenseitig voneinander lernen


Auf dem Workshop stellte Pascale Müllender Ziele und Intention der Zukunftsinitiative Eifel für die bevorstehende Eifelkonferenz im Oktober vor. "Wir wollen in der Eifel grenzüberschreitend voneinander lernen und Projekte anstoßen", gab sie die Marschrichtung der Zukunftsinitiative vor. Fachkräfte an die Eifel zu binden, das ist eines der gemeinsamen Ziele. Und zwar bereits vorhandene zu halten, neue auszubilden und an die Eifelbetriebe zu binden - und neue von außen anzuwerben, die dort arbeiten und gut leben können, wo andere Urlaub machen.
Fachkräftesicherung und berufliche Aus- und Weiterbildung sind folgerichtig zwei Fragestellungen, mit denen sich die Eifelkonferenz im Herbst beschäftigen will.
Andreas Beumers von der Fachhochschule Aachen und Günther Behr von der Handwerkskammer Trier stellten in Impulsreferaten duale Studiengänge hüben und drüben der Landesgrenze vor. Die Unterschiede sind marginal, die Kombination aus Lehre und Studium ist den Bildungssystemen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gemeinsam. Die Kombination aus Lehre und Studium ermöglicht es sowohl Abiturienten, betriebliche und akademische Ausbildung zu kombinieren, als auch herausragenden Gesellen und Meistern, ihre Praxiserfahrungen in einem Studium zu vertiefen.
Aus Sicht der Teilnehmer böten die dualen Studiengänge große Chancen für hochmotivierte und leistungsstarke Auszubildende. Aus Sicht der Betriebe seien duale Studiengänge vor allem interessant im Hinblick auf die Entwicklung des eigenen Führungskräfte-Nachwuchses, die Nachfolge im Betrieb, Technologietransfer aus der Wissenschaft in den Betrieb und die Eifel hinein, so Pascale Müllender.
Wichtig im Allgemeinen sei es, neue Potenziale zu erschließen durch eine stärkere Verzahnung - Stichwort "Durchlässigkeit" - in die Ausbildung hinein und aus der Ausbildung heraus in weiterführende Studien. Pascale Müllender dazu: "Durch den demografischen Wandel wird die Versorgung mit Auszubildenden und Fachkräften gerade in ländlichen Räumen in Zukunft immer schwieriger. Die Eifelkonferenz 2011 will Wege aufzeigen, wie Jugendliche für Zukunftsberufe in Handwerk, Gewerbe, Industrie und Tourismus zu gewinnen und die Betriebe in der Eifel nachhaltig zu sichern sind. Die berufliche Aus- und Weiterbildung spielt dabei eine zentrale Rolle." red

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