Meinung Vorsprung für Konrad 

Viel hat nicht gefehlt, dann hätte Marcus Konrad es im ersten Wahlgang geschafft. Der Wahlausgang am vergangenen Sonntag legt die Prognose nahe, dass der CDU-Mann im zweiten Anlauf das Rennen machen wird.

Kommentar zur bevorstehenden Stichwahl in Speicher
Foto: Sybille Schönhofen

Wahrscheinlich ist das auch, weil es der Tradition des Speicherer Wahlverhaltens bei Kommunalwahlen entspräche. Der deutliche Vorsprung des CDU-Kandidaten entgegen aller Trends in einer Zeit, in der die CDU sonst Einbrüche erlebt, ist ein Zeichen dafür, dass die Speicherer offenbar mit der Arbeit des CDU-Vorgängers Manfred Rodens recht zufrieden sind. Es herrscht keine Wechselstimmung. Konrad lag im ersten Durchgang der Bürgermeisterwahl fast zwölf Prozentpunkte vor Jürgen Rauschenbach. Dieser müsste alle Wähler von Harald Schilz auf seine Seite ziehen oder die Nichtwähler für sich gewinnen, um zu siegen. Mögen beide Bewerber vergleichbar qualifiziert sein – im Rathaus, das seit Jahrzehnten unter CDU-Flagge steht, hätte Marcus Konrad es wahrscheinlich leichter. Und Unterstützung wird der Neue in der Verwaltung sicher benötigen. Helfen wird es dem Gewinner auch, wenn er sein Amt auf eine breite Basis stellen kann. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Wähler sich aufraffen, um ein zweites Mal ihr Kreuz zu machen. Das gilt auch für die kompletten Wahlverweigerer, die sich klar machen müssen, dass sie mit ihrem Schritt an die Wahlurne einen Beitrag für Freiheit und Demokratie leisten würden.