Kommunalpolitik

Zu dem Artikel "Drei Köpfe - Vier Fragezeichen" (TV vom 17. Oktober):

In dem Kasten "Extra Zahlen und Daten" zu Ihrem Bericht fällt auf, dass der erste gewählte Direktkandidat 1949, Matthias Josef Mehs, als einziger CDU-Kandidat den Wahlkreis nur einmal vertreten hat. Das hatte einen besonderen Grund und war ein bezeichnendes Beispiel für den Umgang der Adenauer- und Altmeier-CDU mit einem Querdenker in der Partei. Mehs wagte es als einziges Mitglied der CDU-Fraktion, in wichtigen Abstimmungen Konrad Adenauer zu widersprechen. Matthias Josef Mehs, geboren 1893 in Wittlich, Gründer der CDU in der Stadt und im Kreis Wittlich, wurde 1966 Ehrenbürger von Wittlich und starb dort 1976. Im Wittlicher Lesebuch von 1993, Herausgeber G. Wein, lesen wir: "1950 wandte er (Mehs) sich gegen die Aufnahme der Bundesrepublik in den Europarat, weil die französische Politik darauf bestand, das Saarland als eigenständigen Staat gleichzeitig in Straßburg auftreten zu lassen.... 1952 wollte er die sowjetische Note, die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands anbot, von der Regierung ausgelotet wissen. Da dies nicht geschah, stimmte er gegen das Vertragswerk...., so dass, wie er vorausgesehen hatte, eine tiefe Spaltung Deutschlands und Europas die Folge war." Als Folge für sein eigenwilliges Verhalten wurde Mehs nicht mehr für den zweiten Bundestag nominiert. Dieses Beispiel zeigt, welche politische Zukunft Querdenker in der CDU hatten und haben: in der Regel keine. Abgeordnete mit dem Mut von Mehs fehlen heute. Wolfgang Merkelbach, Pelm

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