Kommunalreform

Zum Artikel "Die Hängepartie geht weiter" sowie den Pro- und Kontra- Kolumnen (TV vom 20. Juni) schreibt dieser Leser:

Nach dem Treffen der Kommunalpolitiker aus Daun, Gerolstein, Hillesheim und der Oberen Kyll in Jünkerath sagte die Bürgermeisterin der VG Hillesheim, Heike Bohn: Momentan sei man keine Familie mehr, sondern nur noch eine Wohngemeinschaft. Ich persönlich habe eher das Gefühl, ich befinde mich im Kreis Vulkaneifel im Knast, im Hinblick auf die Provinzposse der Lokalpolitiker vielleicht sogar in einer geschlossenen Anstalt. In diese Anstalt sind wir bei der letzten Kommunalreform im Jahre 1970 zwangseingewiesen worden. Stephan Sartoris schreibt, man könne doch nicht ernsthaft erwarten, dass die Kreistagsfraktionen offenen Auges die Totenglocke für den Kreis läuten. Damit hat er zwar recht, jedoch läutet die Glocke schon lange und unüberhörbar! Der Kreis Vulkaneifel ist dem Tode geweiht. Er hat auch keine Daseinsberechtigung mehr. Sartoris drückt in seiner Kolumne genau aus, worum es eigentlich geht. Es geht nicht mehr um die Fusion der Verbandsgemeinden, sondern nur noch darum, den todgeweihten Vulkaneifelkreis mit allen Mitteln am Leben zu erhalten. Man will verhindern, dass die Gemeinden Hallschlag, Ormont, Reuth, Scheid, Kerschenbach und Stadtkyll zur VG Prüm wechseln, koste es, was es wolle, wohl wissend, dass dies den Exitus des Kreises bedeutet. Die Gemeinden dienen lediglich als Überlebensgarantie, ansonsten hat der Kreis (wie wir oft erfahren haben) keinerlei Interesse an ihnen. Dass die Landesregierung in Mainz unsere Wünsche beharrlich ignoriert, sind wir ja gewohnt, dass aber der Kreistag das Bürgervotum seiner eigenen Gemeinden missachtet, ist einfach nur beschämend. Wann seht ihr endlich mal ein, dass diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist? Ein Kompliment an Fritz-Peter Linden und seine Pro-Kolumne. Großartig, wie man einen Sachverhalt mit ganz wenigen Sätzen so auf den Punkt bringen kann! Es spricht mir ganz und gar aus der Seele, wenn er schreibt, dass die Fraktionen im Vulkaneifel-Kreistag um ihren Kreis bibbern wie ein Glatzenträger um seine letzten drei Haare. Chapeau! Herbert Blum, Ormont

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