Kommune hofft auf Fördergeld

Jünkerath/Stadtkyll · Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch besucht heute die Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll. Dort hoffen alle auf Hilfe aus Mainz für zwei schwere Sanierungsfälle: die zentrale VG-Sportanlage in Jünkerath und das Waldfreibad in Stadtkyll.

Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) muss gar nicht viel sagen, wenn er heute die VG Obere Kyll besucht. Zweimal "ja" würde den meisten schon genügen: zur Sportanlage der Verbandsgemeinde in Jünkerath und zum VG-Waldfreibad in Stadtkyll.

Denn beide Einrichtungen müssen für viel Geld saniert und modernisiert werden (der TV berichtete). Fall 1: die rund 30 Jahre alte Anlage in Jünkerath. Die ist zwar für den Schulsport teilweise wieder hergerichtet, aber die großen Flächen - Aschenbahn und Hartplatz - sind hinüber. Vor allem die Fußballer im Oberen Kylltal brauchen aber den Platz, wenn ihre Rasen-Anlagen wetterbedingt nicht bespielbar sind.

Vereine gemeinsam für den Sportplatz

 Karl Peter Bruch. Foto: privat

Karl Peter Bruch. Foto: privat



Dennoch hätten Spielfeld und Laufbahnen aufgegeben werden müssen, wenn sich nicht zehn Sportvereine - angeführt von Heinz Reifferscheid, dem Vorsitzenden des VfL 09 Jünkerath - gemeinsam für eine Grunderneuerung mit Kunstrasen und Kunststoffbahn starkgemacht hätten. Auch an den Kosten, insgesamt etwa 700 000 Euro, wollen sie sich zu etwa einem Zehntel beteiligen.

Für die übrigen 630 000 Euro hoffen nun alle auf eine möglichst hohe Landesförderung, damit dann auch die Kommunalaufsicht dem Vorhaben in der finanzschwachen VG zustimmen kann: Deshalb sind alle auf den Ministerbesuch so gespannt. Der Termin geht übrigens zurück auf Gespräche zwischen Reifferscheid und der SPD-Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt. "Die hat das dann eingefädelt", sagt Reifferscheid.

Deutlich teurer wird Fall Nummer 2: das VG-Waldfreibad in Stadtkyll. Auch bei diesem Patienten wird Karl Peter Bruch heute zur Visite vorbeischauen.

Das Bad, 1970 eingeweiht, ist technisch hoffnungslos veraltet, und an vielen Stellen herrscht Unfallgefahr Die große Rutsche ist voller Flicken, das Nichtschwimmerbecken stellenweise zu tief, die Rohrleitungen undicht. Allein die Kosten für den Wasserverlust summieren sich auf 30 000 Euro jährlich, wie VG-Bauingenieur Edgar Steffes sagt.

Eine Gesamtsanierung würde voraussichtlich mehr als drei Millionen Euro kosten. Seit der Bedarf erstmals als "dringend" angesehen wurde - das war 2002 - wird das Bad jedes Jahr brav zur Sommersaison aufgemacht und nur an den schlimmsten Stellen, zum Beispiel bei abgeplatzten Fliesen oder Beckenrändern, notdürftig ausgebessert, damit sich niemand Verletzungen zuzieht.

So bröckelt alles weiter vor sich hin. "Jetzt hoffen wir, dass wir endlich an der Reihe sind", sagt deshalb VG-Bürgermeisterin Diane Schmitz. Denn immerhin sei ja das Frei- und Hallenbad in Gerolstein bereits mit Landeshilfe saniert und das Hallenbad in Daun werde aus dem Konjunkturpaket II gefördert. EXTRA Was wird im Zuge der anstehenden kommunalen Verwaltungsreform aus der Verbandsgemeinde Obere Kyll? Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch hat heute noch einen dritten Termin in der VG, bei dem es um diese Frage gehen soll. Im Anschluss an die Gespräche über die Sportanlagen wird er sich mit Bürgermeisterin Diane Schmitz, der Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt und den Vertretern der Ortsgemeinden zusammensetzen, um über die Reform zu reden. Dabei sollen auch Möglichkeiten ausgelotet werden. (fpl)

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