Konrad-Adenauer-Brunnen gerettet!

Bitburg · Gewerbevereinschef Edgar Bujara hat im Stadtrat für eine Überraschung gesorgt. Er hat Unterstützer gefunden, um den Brunnen im Konrad-Adenauer-Park wieder in Gang zu setzen. Einstimmig hat der Stadtrat den Beschluss des Bauausschusses gekippt, das Becken mit Erde zuzuschütten und Gras zu säen.

Bitburg. Keine zwei Wochen hatte er Zeit, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit großem Applaus hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die Initiative begrüßt, die Edgar Bujara zur Rettung des Brunnens im Konrad-Adenauer-Park auf die Beine gestellt hat. Auf Einladung von Bürgermeister Joachim Kandels stellte der Gewerbevereinsvorsitzende dem Rat vor, wie er dafür sorgen will, dass in der Grünanlage wieder Wasser plätschert. Natürlich nicht alleine. Bujara ist es gelungen, ein ganzes Team an Unterstützern zusammenzutrommeln. Doch zurück zum Anfang der Geschichte.
Am Anfang war Entsetzen


"Ich war entsetzt, als ich im TV gelesen habe, dass die Brunnenanlage im Konrad-Adenauer-Park zugeschüttet werden soll", erzählt Bujara im Rat. Hintergrund ist ein Beschluss des Bauausschusses vom 12. Juni. Da hat sich das Gremium gegen zwei Stimmen der Liste Streit mehrheitlich dafür entschieden, den Brunnen mit Erde zu verfüllen und Rasen zu säen. Auch im Ausschuss wurde dieser Vorschlag der Verwaltung diskutiert. Aber am Ende waren sich die Politiker einig, dass Wiese immer noch besser sei, als das leere Becken mit den rostigen Rohren weiter so da liegen zu lassen, wie es eben schon seit fast zehn Jahren da liegt - mäßig attraktiv. Gut 4000 Euro sollte das Zukippen und Bepflanzen kosten und noch diesen Sommer angegangen weden. Doch jetzt kommt es anders.
"Mich haben etliche Anrufe von Unternehmern aus der Stadt erreicht, die nicht zulassen wollen, dass das einstige Wahrzeichen der Stadt verschwindet", sagt Bujara. Auch einige TV-Leser hatten in Zuschriften ihren Unmut darüber deutlich gemacht. Dann liefen die Drähte heiß.
Es plätschert für 80 000 Euro


Architekt Manfred Weber und Bauunternehmer Jürgen Weiler kalkulierten grob die Kosten. Statt für 150 000 Euro, die zuletzt die Stadtverwaltung für einen Neubau der nicht mehr zu reparierenden Anlage in den Raum gestellt hat, geht es auch günstiger. "Wir rechnen mit Kosten von knapp 80 000 Euro. Die Idee ist, die Anlage etwas zu verkleinern und die Tiefe des Brunnenbeckens zu verringern", erklärt Bujara. Architekt Weber, der bereits im Bauausschuss gegen das Zuschütten des Brunnens war, stellt seine Planung nicht in Rechnung. Im Stadtrat hat Architekt Jürgen Port ebenfalls seine Unterstützung zugesagt.
Bauunternehmer Weiler wiederum, der im Ausschuss noch für den Wiese-Statt-Wasser-Beschluss die Hand gehoben hat, ist inzwischen auch im Team der Brunnenretter. "Jürgen Weiler wird das Pumpenhaus und Betonarbeiten im Wert von 15 000 Euro kostenfrei ausführen", sagt Bujara. Zudem hat auch der Gewerbeverein beschlossen, 5000 Euro zu investieren. Und es kommt noch besser. "Wir haben inzwischen feste Zusagen von drei Sponsoren, allen voran die Familie Paul Schommer. Da kommen 25 000 Euro zusammen", sagt Bujara und ergänzt, dass sich bereits weitere zehn interessierte Spender - unter anderem die Brauerei, die Kreissparkasse, die Volksbank und die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung - gemeldet haben, die eigentlich nur noch die Entscheidung des Stadtrats abwarten, dass dieser die Entscheidung des Bauausschusses kippt.
Das machte der Rat dann auch einstimmig. Der Beschluss, den Brunnen zuzuschütten, wurde aufgehoben. Ebenso einstimmig wurde die Initiative der Privatleute begrüßt. Ziel von Bujara und Team ist es, mit dem Brunnen-Neubau noch im Juli zu beginnen. Typisch Bitburg: Wenn es läuft, dann läuft es.
Wer Interesse hat, sich der Initiative zur Rettung des Brunnens anzuschließen, melde sich beim Gewerbevereinsvorsitzenden Edgar Bujara, Telefon 06561/94700 oder per Mail:
edgar.bujara@bmw-schaal.de

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