Konzert mit Luzienprozession

Ein geistliches Konzert findet am Sonntag, 24. Januar, um 17 Uhr in der Stiftskirche in Kyllburg statt. In dessen Mittelpunkt steht eine besondere Tradition, die hierzulande fast in Vergessenheit geraten ist: eine Luzienprozession.

 Kinder aus Schulen der Region gestalten in Kyllburg den Luzienzug. Foto: privat

Kinder aus Schulen der Region gestalten in Kyllburg den Luzienzug. Foto: privat

Kyllburg. (red) Die heilige Luzia von Syrakus wurde in Sizilien geboren, wo sie der Legende nach die im Verborgenen lebenden Christen mit Nahrung versorgte. Die in den Katakomben notwendigen Kerzen befestigte sie dabei auf dem Kopf, um so mit den Händen noch mehr Lebensmittel tragen zu können. Noch heute begeht man vor allem in den skandinavischen Ländern das Fest der heiligen Lucia, bei dem ein Mädchen mit weißem Gewand und roter Schärpe mit einer Lichterkrone auf dem Kopf eine Prozession ähnlich gekleideter Mädchen anführt. Sie weist so auf den hin, der an Weihnachten als das Licht der Welt gekommen ist. An das eigentlich in die Adventszeit fallende Fest der heiligen Lucia wird in Kyllburg in zeitlicher Nähe zum volkstümlich sogenannten Lichtmeßfest erinnert.

Im Mittelpunkt des Konzertes steht der Luzienzug. Er wird von Teilnehmern eines entsprechenden Kinderchorprojektes der katholischen Familienbildungsstätte Bitburg sowie Kindern verschiedener regionaler Schulen gestaltet.

Der bekannte Kammerchor der Familienbildungsstätte CantArte wird verstärkt durch das Ensemble Nova Cantica aus Troisdorf. Sie werden verschiedene stimmungsvolle und für ihre besondere Schönheit berühmte traditionelle schwedische Weihnachtslieder, das Candlelight Carol des bedeutenden zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter sowie den Eingangschor aus Händels Oratorium Der Messias vortragen.

Diesen Chören stehen international renommierte Vokal- und Instrumentalsolisten zur Seite: Mit Kantor Ulrich Peters als Solist des Konzertes für Orgel und Orchester in F-Dur op. 4, Nr. 4, von Georg Friedrich Händel, wird einer der bedeutendsten deutschen Orgelimprovisatoren seiner Generation zu hören sein, der ebenfalls mit eigenen Improvisationen hervortreten wird. Der Tenor Urs Wörner, Meisterschüler des legendären belgischen Tenors Axel Everaert, wird mit seiner Aachener Gesangsklasse die Solopartien in verschiedenen Arien aus Oratorien Händels übernehmen, die ebenfalls das Thema "Licht" in den Mittelpunkt stellen. Mit diesen Arien wie auch dem Orgelkonzert soll Händel zu seinem 325. Geburtstag die Reverenz erwiesen werden. Die Begleitung obliegt einem Kammerorchester, welches sich aus jungen Musikern aus Aachen, Troisdorf sowie der Region zusammensetzt.

Die Leitung des Konzertes hat der aus Bitburg stammende Kirchenmusiker Kantor Marcus Dahm, der Gründer des Kammerchores CantArte. Marcus Dahm ist heute als Seelsorgebereichsmusiker für das Stadtdekanat Troisdorf im Erzbistum Köln zuständig. Während seines Studiums an der katholischen Hochschule für Kirchenmusik in Aachen wurde er mehrfach zu Aufführungen seiner Kompositionen nach Schweden, etwa an die Königliche Musikhochschule in Stockholm, eingeladen, wo er die legendäre Chortradition dieses Landes intensiv kennenlernen und auch die beeindruckenden Luzienzüge miterleben konnte. An dieser Erfahrung will er nun auch hier die Menschen und ganz besonders die Kinder teilhaben lassen.

Luzia bringt aber auch im wörtlichen Sinne Licht: So soll der Reinerlös des Konzertes der Christoffel-Blindenmission zugutekommen, die damit Augenoperationen für die Ärmsten der Armen in Afrika und aller Welt finanziert. Der Eintritt zu diesem Konzert beträgt 8 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder, eine Familienkarte für zwei Erwachsene und 1 Kind ist zum Preis von 15 Euro erhältlich.

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