Kultur Musikalisches Statement für den Frieden

Luxemburg · Beeindruckendes Konzertereignis in der Philharmonie Luxemburg mit den Musizierenden von „Musik ohne Grenzen“ Bitburg, Chören aus Luxemburg und Solisten.

 Besondere Atmosphäre in der Philharmonie: Chor und Orchester präsentieren beeindruckende Werke zum Thema Frieden.

Besondere Atmosphäre in der Philharmonie: Chor und Orchester präsentieren beeindruckende Werke zum Thema Frieden.

Foto: Tv/Pierre Weber

(red) Die Sehnsucht nach Frieden und die Hoffnung auf Frieden – hat derzeit auch  in Europa erschreckend an Aktualität gewonnen.

Zwar sollte das Konzert „Music for Peace“ des Vereins „Musik ohne Grenzen“ mit Chören aus Luxemburg und in Kooperation mit der Philharmonie Luxemburg bereits im Jahr 2020 stattfinden, dennoch passt es gerade jetzt noch um so mehr, wo der Ukraine-Konflikt in ganz Europa für Angst um den Frieden sorgt

Die Aufführung des besonderen Konzertevents am besonderem Ort – nämlich der Philharomonie Luxemburg – am 22. Januar wird für viele Musikerinnen und Musiker aber auch Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Großregion noch lange in Erinnerung bleiben. Das Konzert sollte ursprünglich in dem Jahr stattfinden, in dem sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal jährte (der TV berichtete). Alle Beteiligten waren nun froh, dass es  endlich nachgeholt werden konnte.

Im ersten Teil des Konzertes überzeugte vor allem das Projektorchester, bestehend aus 55 Musikerinnen und Musikern der Großregion, mit seinem Klangvolumen und der präzisen Darbietung der Werke „Pacem“ und „Canticle of the Creatures“.

Die Filmmusik zu „Der Soldat James Ryan“ (ein US-amerikanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 1998 von Steven Spielberg, Anmerkung der Redaktion) bot dann dem großen 80-köpfigen Chor zum ersten Mal die Möglichkeit, den Orchesterklang zu bereichern. Der Chor war zuvor intensiv von Chorleiter Andy Loor auf diesen Abend vorbereitet worden.

Das Hauptwerk des Abends war „The Armed Man: A Mass for Peace“ von Karl Jenkins. Jenkins komponierte diese Messe nach Texten der katholischen Messliturgie im Auftrag des Museums Royal Armouries in Leeds anlässlich der Jahrtausendfeier. Es ist ein monumentales Werk, welches auf Texten der christlichen Liturgie basiert, aber auch Auszüge aus islamischen und jüdischen Schriften enthält.

Die 13 Sätze vertonen die wachsende Bedrohung und die Schrecken des Krieges, enden jedoch mit der Hoffnung auf Frieden in einem neuen Jahrtausend, wo Trauer, Schmerz und Tod überwunden werden können.

Ein Film mit authentischen Szenen von Krieg und Frieden untermalt die Messe und lässt sie noch intensiver erleben.

Unter der Leitung von Rainer Serwe wechselten Chor- und Orchesterpassagen farbenfroh und mitreißend ab oder ergänzten sich zu einem höchst emotionalen Klangerlebnis. Der bekannte Countertenor Jeff Mack begeisterte in seinen solistischen Passagen ebenso wie die Cellistin Angela Simons im Satz „Benedictus“.

Für den zweiten Satz der Messe konnte Aziz Alili (Principal Imam der Moschee Zagreb) gewonnen werden, der den gesamten Konzertraum mit seiner Stimme füllte.

Langanhaltender Applaus und Standing Ovations des Publikms im vollbesetzten Zuschauerraums waren der Lohn für die überzeugende und berührende Aufführung der Mass for Peace und erfreute alle Mitwirkenden nach langer Corona-Pause und Ungewissheit verständlicherweise umso mehr.

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