Naturschutz Kooperation jetzt auch mit Brief und Siegel

Prüm · Der Naturpark Nordeifel und die Bertrada-Grundschule haben einen Kooperationsvertrag geschlossen – ein Schritt zur Zertifizierung.

 Als aufmerksame Zeugen verfolgen die Kinder der Bienen AG der Bertrada-Grundschule die Vertragsunterzeichnung. Foto: Frank Auffenberg

Als aufmerksame Zeugen verfolgen die Kinder der Bienen AG der Bertrada-Grundschule die Vertragsunterzeichnung. Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg

Rechnen, lesen und die Natur der Eifel wertschätzen, verstehen und schützen – schon heute können die pädagogischen Ziele der Prümer Bertrada-Grundschule so zusammengefasst werden. „Wir arbeiten ja schon seit vielen Jahren eng mit dem Naturpark Nordeifel zusammen“, sagt Schulleiter Arnold Gierten. Ob Schulgarten, Bienenstock und Honigherstellung oder die regelmäßigen Besuche des heimischen Waldes, immer hat der Naturpark Nordeifel schon jetzt ein wenig die Finger im Spiel – seit Donnerstag dürfte sich das aber noch deutlich intensivieren, haben die Schule und der Naturpark doch nun auch ganz offiziell einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

„Es klingt vielleicht ein bisschen komisch, heute etwas schriftlich festhalten, was wir eh schon machen“, sagt die Prümer Geschäftsführerin des Naturparks, Anne Derks und erklärt den zwölf Kindern der Bienen AG, die als Delegation der Unterzeichnung bewohnten, wie wichtig das Ganze dennoch sei. „Dieser Vertrag ist der grundlegende Baustein für die hoffentlich bald kommende Zertifizierung der Bertrada-Grundschule als sogenannte Naturparkschule“, sagt sie „Ähnlich wie schon im Fall der Kindertagesstätte in Niederprüm, die im vorigen Jahr als Naturpark-Kita zertifiziert wurde, soll auch die Grundschule unser offizieller Partner werden“, sagt Derks und betont, dass mit dem Vertrag bald noch viel mehr zusammengearbeitet werden könne.

„Das ganze Projekt wurde ins LEADER-Förderprogramm der EU aufgenommen, im Mai kam die Bewilligung, jetzt können wir richtig Gas geben“, sagt Derks. Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm und stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Nordeifel, begrüßt den nun auch schriftlich festgehaltenen Schulterschluss. „Ich sehe ja, was ihr in den vergangenen Jahren für tolle Dinge gemacht habt“, sagt er zu den Kindern.

Prompt präsentieren Leonie und Anna ihre in der Schule zusammen mit der stellvertretenden Schulleiterin Corinna Herf selbstgebauten Vogelkästen. Und auch Alexander ist ganz Feuer für die vielen Naturthemen, die an seiner Grundschule behandelt werden. „Ich bin sehr gerne in der Bienen AG. Wir haben ja im Schulgarten eigene Bienenstöcke und im Keller machen wir dann den Honig selber“, sagt der Viertklässler.

Achim Herf, Imker und Mitarbeiter des Naturparks Nordeifel, betreut seit langer Zeit verschiedene Arbeitsgruppen und Projekte. „Die Kinder sind immer mit vollem Einsatz bei der Sache. Mit der Kooperation werden wir das Angebot noch weiter ausweiten können“, sagt er. Es sei nicht zu unterschätzen, wie bedeutend es sei, dass die Kinder tatsächlich aktiv an diese Themen herangehen: „Es ist wichtig, dass die Kinder selber etwas machen können, ob bei den Nistkästen oder bei unserer eigenen Honigherstellung.“

Natürlich seien Verträge immer ein bißchen trocken, dennoch versucht Derks den Kindern zu erklären, was da eigentlich heute von ihr, Gierten und Söhngen unterzeichnet wurde. „Da steht nämlich genau drin, was wir wollen.“ Zudem verpflichte sich die Schule das Thema Naturpark-Schule fest im Schulprogramm zu verankern. „Das heisst auch, dass jede Klasse jeder Jahrgangsstufe mindestens einmal im Schuljahr ein Thema des Naturparks im Unterricht behandelt“, sagt Derks. Dafür verspreche der Naturpark mit dem Vertrag im Rahmen seiner Möglichkeiten, der Schule mit Experten, Ausrüstung, Text- und Bild- sowie Lernmaterialien zur Verfügung zu stehen. Der Naturpark unterstützte zudem die Schule darin, Exkursionen, Projekttage und andere Veranstaltungen durchzuführen.

„Das ist schon eine ganze Menge, aber ich bin mir sehr sicher, dass Corinna und Achim Herf wie in den vergangenen Jahren noch sehr viele neue Ideen entwickeln werden“, sagt Söhngen.

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