Kostbarer Nachwuchs

Nadua heißt sie, ist knapp einen Monat alt und schon ein Star. Der erste weibliche Gelbbrustkapuzineraffen-Nachwuchs im Kölner Zoo wird - von der Mutter nicht angenommen - von Zoo-Mitarbeiterin Susanne Schmitz aus Wallersheim aufgezogen.

 Nur wenige Tage alt ist Nadua, der Gelbbrustkapuziner-Nachwuchs im Kölner Zoo. Foto: privat

Nur wenige Tage alt ist Nadua, der Gelbbrustkapuziner-Nachwuchs im Kölner Zoo. Foto: privat

Köln/Wallersheim. (red) Zwölf Mal täglich bekommt Nadua die Flasche, und sie trinkt dabei jeweils rund 150 Milliliter. Bislang ist der Kölner Zoo mit der Aufzucht seines ersten Gelbbrustkapuzineraffen-Mädchens sehr zufrieden. So schnell wie möglich soll die Kleine in ihre Familiengruppe integriert werden, damit sie lernt, sich wie ein Gelbbrustkapuziner zu verhalten.

Zurzeit wird der kleine Affe von Susanne Schmitz, Revierleiterin im Südamerikahaus des Kölner Zoos und Mitinhaberin der Hundeschule und Tierpension Tannenhof in Wallersheim in der Eifel, aufgezogen. Nadua verbringt ihre Freizeit in der Eifel, gemeinsam mit anderen Tieren. Denn ihre leibliche Mutter - für die sechsjährige Ibama aus dem Zoo Frankfurt war es die erste Geburt - hat ihren Nachwuchs nicht angenommen. Nun wird Nadua per Hand aufgezogen. Und sie wächst schnell. Wog Nadua - was so viel wie "die, die sich bei uns wohl fühlt" heißt - bei der Geburt Mitte Juni 210 Gramm, bringt sie nun mehr als 350 Gramm auf die Waage.

Die Kleine ist der zweite Gelbbrustkapuziner-Nachwuchs im Kölner Zoo. Denn bereits Mitte August vergangenen Jahres kam Cigala, ein männliches Jungtier, zur Welt. Vater der beiden Äffchen ist der heute elfjährige Ayukah, der aus dem Zoo Mulhouse in Frankreich stammt.

Seit Anfang 2005 hält der Kölner Zoo Gelbbrustkapuziner, eine stark bedrohte Primatenart aus Brasilien. Er ist einer von 16 Zoos im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das knapp 100 Individuen umfasst. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der europäischen Population. Etwa 50 registrierte Tiere leben außerdem auf mehrere Zoos verteilt in Brasilien. Alle Tiere in Brasilien ebenso wie in Europa gehören der brasilianischen Naturschutzbehörde IBAMA, die das Zuchtprogramm steuert. Mit diesem soll der Gelbbrustkapuziner neben Schutzmaßnahmen und Forschungsprojekten im Freiland vor dem Aussterben bewahrt werden. Der Kölner Zoo unterstützt seit mehreren Jahren ein Forschungsprojekt im Una Reservat, Brasilien.

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