"Kostenlose Imagewerbung"

BITBURG/PRÜM/DAUN. Die Bitburger Brauerei und Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit haben sich klar gegen den CDU-Vorschlag "Zentraleifelkreis" ausgesprochen.

Die Diskussion über den Vorstoß des CDU-Kreischefs und Landtagsabgeordneten Michael Billen reißt nicht ab. Am 19. Dezember soll der Kreistag einen entsprechenden Antrag auf Umbenennung in "Zentraleifelkreis" (mit Bitburg-Prüm im Untertitel) auf den Weg zum Innenministerium nach Mainz bringen. Auf TV-Anfrage äußert sich die Bitburger Brauerei kritisch: "Durch eine Umbenennung des Landkreises ginge der Zusammenhang zwischen ,Bit' und der Region verloren. In letzter Konsequenz würde dies bedeuten, das das Autokennzeichen BIT dieser Änderung zum Opfer fällt", heißt es in einer Stellungnahme der Brauerei.Wird der Kreis zum Verlierer?

Nach der Fusion der Kreise Bitburg und Prüm 1970 habe sich BIT durchgesetzt und stehe bildlich für die Identität der Region. "Vielen Menschen ist erst durch den Slogan ,Bitte ein Bit' bewusst geworden, wo die Heimat des Bitburger Pils liegt: in Bitburg in der Eifel. Über den Slogan macht Bit den Namen der Region in der ganzen Welt bekannt", sagt Axel Simon, Vorsitzender Geschäftsführer der Bitburger Holding. Das Unternehmen betreibe kostenlose Imagewerbung für die Stadt und den Landkreis. Für die Brauerei wäre die Namensänderung "bedauerlich, da der namentliche Bezug zur Region an Deutlichkeit verlieren würde". Zwar sei die Werbewirksamkeit von "Bitte ein Bit" dadurch nicht beeinflusst. Allerdings stelle sich die Frage, ob der Landkreis durch einen solchen Schritt nicht selbst zum Verlierer werde: "Die Marke Bitburger ist in aller Munde und steht so fest für die Region und ihre Qualitäten. Damit sollte man besser nicht experimentieren.""Das halte ich für grundverkehrt"

Gedanken über den CDU-Vorschlag macht sich auch Joachim Streit, Bürgermeister der Stadt Bitburg: "Wir waren froh, dass mit der Eifel-Tourismus GmbH die Diskussion um Schneeeifel, Südeifel, Kyllburger Waldeifel und so weiter beendet war und wir uns auf den Markennamen Eifel geeinigt hatten. Jetzt wieder zu differenzieren, halte ich für grundverkehrt." Der Dauner Namenswunsch "Vulkaneifelkreis" sei nur ein Versuch, sich mit Hilfe einer regionalen Identität über eine Gebietsreform hinweg zu retten. Mit dem Vorschlag "Zentraleifelkreis" für Bitburg-Prüm kann sich Streit auch inhaltlich nicht anfreunden: "Ein Blick in den Atlas hätte geholfen." Wenn man eine Namensänderung anstrebe, müsse man die Menschen in der Region mitnehmen und mit allen Verantwortlichen reden. Eine wichtige Frage laute: "Bringt die Änderung wirklich so viel?" Die Bitburger Brauerei stecke hohe Millionenbeträge in Werbung, die indirekt auf die Stadt Bitburg und den Kreis Bitburg-Prüm zurückfalle. Gleichwohl schließt Streit einen neuen Namen nicht für alle Zeiten aus. Die Ausgangslage könne sich durch eine Gebietsreform ändern, die weit größere Verwaltungseinheiten schaffe. Wenn etwa der Kreis Bitburg-Prüm, der Kreis Daun und der nördliche Teil des Kreises Bernkastel-Wittlich zusammengefasst würden, könne man den Namen nicht mehr an den bisherigen Kreisstädten festmachen. Für diesen theoretischen Fall schwebt Streit ein Name vor, den Michael Billen bei seiner Initiative ursprünglich für den Kreis Bitburg-Prüm vorgesehen hatte: Kreis Eifel. Diese Variante spielt aber aktuell keine Rolle mehr. Während "Vulkaneifelkreis" im Dauner Kreistag beste Chancen hat, steht hinter "Zentraleifelkreis" im Bitburg-Prümer Kreistag weiter ein dickes Fragezeichen.

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