Krankenhäuser Prüm und St. Vith kooperieren bei der Radiologie

Prüm/St. Vith · Radiologische Untersuchungen ohne einen eigenen Facharzt: Das ist im Prümer St. Joseph-Krankenhaus dank einer grenzüberschreitenden Kooperation mit der Klinik in St. Vith möglich. Gesundheitsministerin Malu Dreyer freut sich über die gelungene Zusammenarbeit.

 Im Gespräch: Ingrid Mertes, geschäftsführende Direktorin des Krankenhauses St. Vith (links), und Malu Dreyer, Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz. Ganz links: Harald Mollers, Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Im Gespräch: Ingrid Mertes, geschäftsführende Direktorin des Krankenhauses St. Vith (links), und Malu Dreyer, Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz. Ganz links: Harald Mollers, Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Foto: Christian Brunker

"Wenn man aus der Luft auf unsere Region hinunterblickt, sind die Grenzen fast nicht zu sehen", sagt Harald Mollers, Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) Ostbelgiens. Genauso solle es auch für die Patienten sein. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung haben die Krankenhäuser Prüm und St. Vith nun vollzogen.

Seit drei Jahren arbeitet man am Aufbau einer Kooperation bei der Radiologie. Denn in Prüm gibt es zwar einen entsprechenden Magnetresonanztomografen, kurz MRT, aber keinen festen Radiologen, der aus den Aufnahmen von Knien, Hüften oder Köpfen eine Diagnose ermitteln kann - der nächste sitzt im ostbelgischen St. Vith.

In einem Interreg-IV-A-Projekt sind nun für insgesamt 1,75 Millionen Euro beide Standorte aufgerüstet und mit einer geschützten Leitung verbunden worden, sodass die Aufnahmen ohne Zeitverlust von Prüm nach St. Vith übermittelt werden können. Dort wertet ein Facharzt die Bilder aus schickt die Diagnose umgehend zurück. "Teleradiologisches Netz" nennt sich diese Zusammenarbeit, von der in diesem Jahr bereits 126 Menschen profitiert haben. "Dieses Angebot wird bereits gut angenommen und wir hoffen, dass es so weitergeht", sagt Bernd Koch, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft West, dem Träger des Prümer Krankenhauses.

Den Hauptteil der Kosten dieses Modellprojekts, rund 800.000 Euro, hat die Europäische Union getragen. 500.000 Euro hat das Krankenhaus Prüm aufgewendet, 300.000 Euro das Krankenhaus in St. Vith. Das Land Rheinland-Pfalz gab 150.000 Euro hinzu.

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