Krankenhaus verlegt 100 Patienten

Bitburg · Bomben-Alarm: Erstmals muss das komplette Bitburger Krankenhaus evakuiert werden. Mehr als 100 Patienten sind davon betroffen. 30 bis 40 Erkrankte werden am Sonntag vor der Entschärfung des Blindgängers am Postplatz übergangsweise in der Edith-Stein-Hauptschule behandelt.

Bitburg. Rettungswagen nach Rettungswagen rollt vor das Krankenhaus. Mitarbeiter des DRK verlegen mehr als 100 Patienten auf Kliniken in Neuerburg, Gerolstein und Wittlich. Beim Roten Kreuz laufen die Telefone - ähnlich wie bei Stadtverwaltung, Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk - heiß. Die Evakuierung der Innenstadt ist auch für die Rettungsdienste eine Herausforderung.
Das Krankenhaus soll bereits Samstagabend weitestgehend geräumt sein. Die Patienten nehmen es gelassen. "Ich muss am Sonntag wohl in die Turnhalle", sagt Christof Dahm, der nach einer Knie-Operation im Rollstuhl sitzt. Er sieht sich die Transporte vom Eingangsbereich der Klinik aus an. "Meine Zimmerkameraden wurden bereits vorzeitig entlassen. Bevor ich mich da langweile, gucke ich hier zu", sagt Dahm. Er ist einer von mehr als 30 Patienten, die am Sonntag in der Turnhalle der Edith-Stein-Hauptschule übergangsweise weiter behandelt werden.
"Es gibt einige Patienten, die ohnehin regulär entlassen werden und dort, wo es medizinisch vertretbar ist, haben wir nun auch welche ein, zwei Tage vorzeitig nach Hause geschickt", sagt Klinikleiter Hans-Jürgen Krämer. Er ist froh, dass die Evakuierung so reibungslos läuft: "Wir machen das ja zum ersten Mal. Die Zusammenarbeit im Krisenstab klappt hervorragend."
Auch noch am heutigen Samstag werden einige Patienten verlegt, so dass am Sonntag nur noch jene 30 bis 40 Kranke in der Klinik sind, die dann für ein paar Stunden in der Edith-Stein-Hauptschule untergebracht werden. "Es ist jetzt schon ziemlich leer hier", sagt Werner Kampke. Er hofft, dass seine Entzündung im Bein so weit abgeheilt ist, dass er heute nach Hause kann.

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