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Prüm/Sellerich · Der Naturpark Nordeifel hatte Lehrer und Gästeführer zu einer Fortbildung eingeladen. Dort lernten sie die Geheimnisse des Westwalls kennen.

 Die zweite Fortbildung für Lehrer und Gästeführer des Naturparks Nordeifel führte die Teilnehmer quer durch die Schneifel zu Relikten des einstigen Westwalls. Foto: Naturpark

Die zweite Fortbildung für Lehrer und Gästeführer des Naturparks Nordeifel führte die Teilnehmer quer durch die Schneifel zu Relikten des einstigen Westwalls. Foto: Naturpark

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm/Sellerich Das ging mal schnell: Kaum hatte der Naturpark Nordeifel die Ankündigung für seinen zweiten Fortbildungstag für Lehrer, Naturpark-Referenten und zertifizierte Natur- und Landschaftsführer veröffentlicht, war die Veranstaltung auch schon ausgebucht. "Das ging so schnell, dass wir nicht mehr dazu kamen, sie noch woanders zu bewerben", sagt die Prümer Geschäftsführerin Anne Stollenwerk.
Wohl auch wegen der positiven Resonanz aus dem Vorjahr, in dem der Naturpark in Kooperation mit dem BUND erstmals eine Fortbildung dieser Art ausrichtete, wurde die Höchstzahl von 25 Teilnehmern quasi ohne Werbung geknackt - dabei war das Thema der Fortbildung durchaus ein bekanntes: die Westwallanlagen.
Bei strahlendem Sonnenschein wanderte die Gruppe nach einem gemeinsamen Frühstück im Blockhaus am Schwarzen Mann vorbei an zahlreichen gesprengten Bunkeranlagen auf dem Westwallweg, der vor etwa 10 Jahren vom Naturpark ausgewiesen wurde. "Die Spuren der ehemaligen Westwallanlagen sind deutlich sichtbar", erläuterte Anne Stollenwerk. "Wenn wir unseren Gästen, der Bevölkerung vor Ort und insbesondere auch den Schülern die Besonderheiten unserer Kulturlandschaft näherbringen möchten, so dürfen wir das Thema Westwall nicht ausklammern."
Von herausragender Bedeutung seien die Westwallruinen nicht nur als Mahnmal, sondern auch für den Naturschutz. Sie böten unter anderem Wildkatzen, Dachsen oder auch verschiedenen Fledermausarten wichtigen Unterschlupf und verbänden als Trittsteinbiotope unterschiedliche Lebensräume miteinander, sagt die Naturpark-Geschäftsführerin.
Der hohen Bedeutung bewusst, erarbeitet der BUND derzeit mit Hilfe von Fördermitteln der Stiftung Natur und Umwelt einen Audioguide, der Nutzer über etwa sechs Kilometer entlang des Rundwanderwegs durch die Schneifel führen kann. "Der Audioguide wird 13 Stationen umfassen, an denen die Geschichte und der Naturschutz am Westwall thematisiert werden. Darüber hinaus enthält der Audioguide Hörspielsequenzen, welche die Wanderung für die gesamte Familie zu einem Erlebnis machen", erklärte Eva-Maria Altena vom BUND den Fortbildungsteilnehmern. Sie hatten die Chance, sich bereits mit einer Rohfassung des Audioguides zu beschäftigen und die Anwendbarkeit im Unterricht sowie auf Exkursionen zu diskutieren. Das neue Angebot auf dem Westwallweg wird für alle Interessierten voraussichtlich ab Mai zur Verfügung stehen.
Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten gefördert. Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der hohen Anmeldezahlen plant der Naturpark Nordeifel, auch zukünftig entsprechende Fortbildungen für Lehrer, Naturpark-Referenten und zertifizierte Natur- und Landschaftsführer anzubieten.

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