Kreis hält an Müll-Plänen fest

BITBURG-PRÜM. (mr) Die Mitglieder des Kreistags Bitburg-Prüm hoffen nach wie vor, dass die Firma Herhof die bereits im Bau befindliche Trockenstabilatanlage in Mertesdorf wie geplant in Betrieb nehmen kann.

Durchden Rückzug des hessischen Regionalversorgers EAM aus derFinanzierung der Trockenstabilatanlage in Mertesdorf befindetsich das Entsorgungsunternehmen Herhof inFinanzierungsschwierigkeiten. Nachdem die Anlage bereits zu etwa70 Prozent fertig gestellt worden ist und die Aktienmehrheit aufEON überging, stehen nun neue Verhandlungen an. Problem: Fallsdie Entsorgungsanlage nicht zu Ende gebaut werden kann, müssteder Kreis Bitburg-Prüm die Restabfallbehandlung ab dem 1. Juni2005 neu ausschreiben. Landrat Roger Graef (CDU) wies bei der Kreistagssitzung am Montag noch einmal darauf hin, dass es sich bei dem Herhof-Angebot um das deutlich günstigste gehandelt habe. "Wenn wir heute noch einmal ausschreiben würden, dann wären die Preise wesentlich höher", betonte der Kreischef und ergänzte: "Herhof kann seine Anlage aber nicht aus eigener Kraft zu Ende bauen." Für Herhof sei es daher zurzeit wichtig, eine Möglichkeit zu finden, das Trockenstabilat zu verbrennen.

Zukunft der Gebühren hängen an Herhof-Projekt

"Bleiben die Kommunen auf ihrem Müll sitzen oder drohen sogar höhere Gebühren?" fragte Rosi Biwer (Bündnis 90/Die Grünen). Sie äußerte den Verdacht, dass die Anlage gebaut werden sollte, damit das Stabilat Gewinn bringend vermarktet werden könne. Jetzt aber habe nicht nur Herhof, sondern auch die Kreise in der Region ein Problem. Und dieses Problem könne sogar noch größer werden, wenn sich die Kreise an der Finanzierung beteiligten, sagte Biwer.

Für die CDU wies Aloysius Söhngen darauf hin, dass man ein gemeinsames Interesse daran haben müsse, dass das Projekt in Mertesdorf funktioniere. Deshalb votierte er dafür, mit den beteiligten Firmen weiter zu verhandeln, was nicht zuletzt im Interesse stabiler Müllgebühren liege. Auch Bernd Spindler (SPD) sprach sich dafür aus, "die Sache erfolgreich zu Ende zu führen". Für ihn stelle sich allerdings die Frage, ob und in in welcher Höhe sich der Kreis an der Finanzierung beteiligen solle.

Fakt ist nun laut Beschluss: Die Verwaltung soll verhandeln; und zwar "zur Wahrung der Entsorgungssicherheit im Rahmen des Herhof-Vertrags".

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