Bitburg/Speicher. Speicher kämpft seit Jahr und Tag für den Erhalt seiner weiterführenden Schule. 2013 hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier die Haupt- und Realschule Speicher aufgelöst. Seither werden keine neuen Schüler mehr angenommen. 2018 soll der Betrieb auslaufen. Für Speicher ist das nicht akzeptabel. Der Verbandsgemeinde-Rat hat deshalb den Kreis als Schulträger aufgefordert, sich für den Erhalt des Standorts starkzumachen (der TV berichtete). Dem hat der Kreistag gestern mit 17 Stimmen von CDU und FDP gegen neun Enthaltungen und neun Gegenstimmen von SPD, FWG, Grünen und Linken zugestimmt.
Was die Resolution bringt, ist ungewiss. 2013 gab es schlicht zu wenig Anmeldungen. 51 wären für einen Erhalt nötig gewesen - nur 28 lagen vor. Für Karin Plein (CDU) ist diese Zahl das Ergebnis einer "systematischen Verunsicherung der Eltern" durch die ADD. Plein verweist darauf, dass bei ersten Umfragen mehr als 140 Eltern ihre Kinder gerne in Speicher angemeldet hätten. "Da wurde so lange gefragt, bis die Zahlen da waren, wo man sie sehen wollte", kritisiert Plein und fordert "kurze Wege für kurze Beine". Dem widerspricht keiner.
Fakt ist aber, dass eine kleine Schule mehr kostet, als ein größerer Betrieb, worauf einige Kreistagsmitglieder angesichts der desolaten Haushaltslage verweisen. Legt man die Kosten des Schulbetriebs auf die Zahl der Schüler um, stehen nach Angaben der Verwaltung 755 Euro pro Kopf in Bitburg 2600 Euro pro Kopf in Speicher gegenüber. Horst Büttner (SPD) kritisiert die Resolution als "Spiegelfechterei". Wie auch immer man den Beschluss werten mag: Nun ist die ADD am Zug. Wenn die Behörde den Schulstandort schließt, dann geschieht dies gegen die Mehrheit des Kreistags. Der schwarze Peter liegt nun in Trier. scho