Kreis schafft Platz für die Kleinen

Schon jetzt sieht es für arbeitende Eltern im Eifelkreis Bitburg-Prüm gut aus, und der Jugendhilfeausschuss hat entschieden, dass es noch besser werden soll. In den kommenden Jahren sollen für 85 Prozent aller Zwei- und 35 Prozent aller Einjährigen Kindergartenplätze bereitstehen.

Bitburg/Prüm.Der Kindergarten: Ohne ihn stünden viele Familien schlecht da. Und erst recht die Alleinerziehenden. Denn wie soll man arbeiten gehen, Geld verdienen, das tun, wofür man Jahre der Ausbildung investiert hat, wenn sich niemand ums Kind kümmert?

Bund und Land haben das Problem erkannt und in den vergangenen Jahren diverse Gesetze erlassen, die es Eltern leichter machen sollen: So hat derzeit jedes Kind ab drei Jahren rechtlichen Anspruch auf Betreuung, ab dem 1. August 2010 gilt das Gleiche für Zweijährige und bis zum Jahr 2013 auch für Einjährige. Bis zum 1. Oktober soll es zudem ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot geben.

Für die Verantwortlichen bedeuten diese Regelungen eine gewaltige Herausforderung. Müssen sie doch dafür sorgen, dass tatsächlich genügend Plätze für die Kinder da sind. Eine Herausforderung, die man im Eifelkreis gut zu meistern scheint. Für die Dreijährigen gibt es bereits genügend Plätze. Auch bei den Zweijährigen sieht es gut aus. Josef Winandy, Leiter des Jugendamtes, verspricht, dass noch dieses Jahr für 55 Prozent aller Zweijährigen im Kreisgebiet ein Betreuungsangebot existieren wird - das sind 20 Prozent mehr, als der Bund fordert. Laut Winandy soll dieses Angebot in den kommenden zwei bis drei Jahren noch ausgeweitet werden, so dass, wenn der Bedarf da ist, 85 Prozent aller Zweijährigen betreut werden können. Um dies zu gewährleisten, müssten dem aktuellen Kindertagesstätten-Bedarfsplan zufolge 311 neue Plätze geschaffen werden. Bis 2013 will der Eifelkreis zudem für 35 Prozent der Einjährigen Plätze bereitstellen. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises hat diese Pläne in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet. Große bauliche Veränderungen sind bei den meisten der 57 Kindergärten des Eifelkreises für all dies nicht notwendig. Einzig die Kindergärten in Bettingen, Mettendorf und Kyllburg müssen laut Winandy noch umgebaut werden oder umziehen. "Die meisten Kitas sind schon fertig", sagt der Jugendamtsleiter. So halten sich auch die Bauzuschüsse, die der Kreis in den kommenden Jahren an die Träger der Kindergärten zahlen wird, mit geschätzten 600 000 Euro im Rahmen. Für Winandy ist die wesentliche Botschaft: "Es werden viele Plätze geschaffen."

Extra

Die aktuellen Zahlen: Derzeit ist, auch wenn die Nachfrage je nach Ort unterschiedlich groß ist, das Angebot an Kindergartenplätzen im Eifelkreis größer als der Bedarf. Von den 2314 genehmigten Teilzeitplätzen sind am 1. Juni voraussichtlich 2195 und am 31. Dezember 1667 belegt. Von den 1240 genehmigten Ganztagesplätzen sind zum 1. Juni sogar nur 933 und Ende Dezember 999 besetzt. Auch für die unter Dreijährigen ist das Angebot ausreichend: 366 Plätze sind genehmigt. Für Juni wird ein Bedarf von 264 und für Dezember von 314 Plätzen prognostiziert. Sollte der Bedarf steigen, so werden laut Kreisverwaltung mehr neue Angebote geschaffen.

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