Umwelt Kreisjagdmeister: Eifelkreis ist auf einen Ausbruch vorbereitet

Bitburg-Prüm · Die Afrikanische Schweinepest steht vor den Toren des Eifelkreises. Laut dem Kreisjagdmeister ist der Kreis aber auf alles vorbereitet.

Für Eifeler Wildschweine ist 2018 kein gutes Jahr gewesen. Rund 4700 Tiere haben die Jäger erwischt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im Eifelkreis nie so viele Schwarzkittel geschossen wie im vergangenen Jahr. Kreisjagdmeister Gerd Grebener spricht von einer „absoluten Rekordstrecke“. Der Grund für die hohe Abschussrate ist aber alles andere als erfreulich: Es ist die Afrikanische Schweinepest, kurz: ASP.

„Die Jäger stellen sich ihrer Verantwortung“, sagt Grebener. Und die bestehe darin, die Population der Wildschweine zu dezimieren. Denn umso mehr Tiere es gebe, desto schneller könne sich das Virus verbreiten.

Die Thematik ist nicht neu. Jedes Jahr warnt der Kreisjagdmeister den Kreistag in seinem Tätigkeitsbericht vor der Tierseuche, für die es noch immer keinen Impfstoff gibt. Doch die Warnung klingt in der jüngsten Sitzung dringlicher als je zuvor: Denn das Virus steht vor den Toren der Eifel.

Vergangenes Jahr wurde der Erreger in Belgien nachgewiesen (der TV berichtete). Im September haben Veterinäre im Süden des Landes tote Wildschweine gefunden, die an der Krankheit verendet waren. Inzwischen wurden weitere Kadaver entdeckt, die die Pest in sich tragen. Sie lagen nur rund 42 Kilometer Luftlinie von der Kreisgrenze entfernt. „Ich bin enttäuscht, dass ein Land wie Belgien die Seuche nicht in den Griff bekommt“, sagt Grebener.

Weil die belgischen Behörden nicht in der Lage waren, das Virus zu isolieren, haben die Luxemburger begonnen, einen Zaun zu bauen, der infizierte Schweine aus dem Nachbarland fernhalten soll. Sollten auch die Eifeler eine Absperrung hochziehen? Grebener hält davon wenig: „Zäune halten die Pest nicht auf. Die sind nur was fürs Auge.“ Nein, der Eifelkreis habe alles Menschenmögliche getan, um sich auf einen Ausbruch vorzubereiten.

Die Jäger schössen viel mehr Wildschweine und beprobten Fallwild. Auch eine von der Kreisverwaltung organisierte ASP-Übung habe zur Sensibilisierung von Bauern und Waidmännern beigetragen.

Zudem habe der Kreis Sammelstellen in Bitburg, Niedersgegen und Watzerath eingerichtet, Schleusen und Desinfektionsmittel wurden beschafft. „Jetzt hilft nur Abwarten und hoffen, dass es nicht weitergeht“, sagt Grebener.

Dem stimmt auch Michael Horper (CDU) zu: „Mehr kann man nicht machen.“ Der Bauernpräsident ruft im Kreistag aber trotzdem die Folgen einer möglichen Epidemie ins Gedächtnis: „Es wird sein wie damals bei der Europäischen Schweinepest. Wenn die ASP kommt, ist die Hälfte der Schweinehalter in der Region weg.“

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