Kriminalität Weniger Delikte, aber mehr Verletzte

Bitburg/Prüm · Besser als das Vorjahr: Die Polizeiinspektionen Bitburg und Prüm verzeichnen einen Rückgang der Straftaten. Und sie steigern die Aufklärungsquote. Aber die Bereitschaft, Menschen körperlich anzugreifen, ist gewachsen.

 Und immer wieder: Diebstahl.

Und immer wieder: Diebstahl.

Foto: Fritz-Peter Linden

So gut wie in dieser Woche läuft es nicht immer: Zwei Einbrüche, in beiden Fällen – einmal Bitburg, einmal Weinsheim in der Verbandsgemeinde Prüm – hat die Polizei die Verdächtigen geschnappt (der TV berichtete).

Aber die Einbruchsdelikte hören nicht auf. Und sie sind auch die Taten, die in den seltensten Fällen aufgeklärt werden: Denn wenn sie bemerkt werden, sind die Täter meist über alle Eifelberge.

 Die Zahl der Körperverletzungen ist gestiegen.

Die Zahl der Körperverletzungen ist gestiegen.

Foto: "e_pruem" <e_pruem@volksfreund.d/Fritz-Peter Linden

Dennoch: Die Beamten in Bitburg – und vom Trierer Sonderkommissariat, das seit einigen Jahren diese Fälle behandelt – haben ihre Aufklärungsquote gesteigert, sagt Wolfgang Zenner von der Inspektion. Bei den Wohnungseinbrüchen (2017 waren es im Bezirk 52 Delikte, 2018 noch 42) waren das immerhin 16,7 Prozent, im Jahr davor 7,7 Prozent.

 Die Polizei klärte deutlich mehr Einbrüche auf als im Vorjahr.

Die Polizei klärte deutlich mehr Einbrüche auf als im Vorjahr.

Foto: Fritz-Peter Linden

Im Prümer Bezirk sank die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich von 38 auf 18 Fälle. „2016 waren es noch 74“, sagt Inspektionsleiter Georg Bührmann. Auch hier klärten die Beamten 16,7 Prozent auf. Und auch hier bedeutet das eine Verdoppelung. Wurden die Delikte tagsüber verübt, ermittelten die Polizisten die Täter sogar in einem Fünftel der Fälle.

Die zentrale Aussage in der Jahresstatistik lautet aber in Bitburg wie in Prüm: Die Gesamtzahl der Straftaten ist gesunken. In Bitburg deutlich, von 2619 auf 2447, in Prüm von 1744 auf 1730. Und beide Inspektionen konnten mehr Fälle aufklären: In Bitburg stieg die Quote von 64,8 Prozent auf 66,2, in Prüm von 72,2 auf 73,2.

Allerdings wird auch deutlich: Die Bereitschaft, einen Menschen körperlich anzugehen, wächst. In Prüm stieg die Zahl dieser sogenannten Rohheitsdelikte um etwa ein Drittel, von 155 auf 201 Fälle, im Bezirk Bitburg von 280 auf 312. Und oft spielte der Konsum von Alkohol und anderen Drogen eine Rolle.

„Wir folgen da natürlich einem allgemeinen Trend zunehmender Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft“, sagt Wolfgang Zenner. Diese Entwicklung, sagt auch Bührmann, „ist natürlich bedauerlich“. Aber man gehe solchen Taten nach, versuche entgegenzuwirken und, was etwa den Karneval angehe, zusammen mit Kommunen, Jugendämtern und anderen Behörden, auch vorbeugend zu arbeiten. „Völlig auszuschließen ist es bei solchen Veranstaltungen nie“, sagt der Prümer PI-Chef. Dennoch sei es gelungen, „den Deckel etwas stärker draufzuhalten“.

Die Bitburger Beamten hatten es 2018 mit zwei furchtbaren Gewalttaten zu tun: In Utscheid hatte im November ein 59-Jähriger seinen 80 Jahre alten Onkel mit einer Axt erschlagen. Und mit dem Fall, „der aktuell in Trier verhandelt wird“, sagt Zenner: „Als ein Mann in Neuerburg mit einem Hammer auf eine ihm völlig unbekannte Frau eingeschlagen hat.“ Erschreckende Gewaltausbrüche – aber Ausnahmen: „Wir können uns da, gottseidank, nicht mit irgendwelchen Ballungszentren vergleichen“, sagt Wolfgang Zenner.

Solche gravierenden Gewalttaten gab es im Bezirk Prüm voriges Jahr nicht. Allerdings steigen stetig die Zahlen bei Betrügereien im Internet. Bührmann rät dazu, „nicht auf jedes vermeintliche Schnäppchen“ loszugehen. Sondern „mit einem gewissen Misstrauen“ zu schauen, ob man es mit einer vertrauenswürdigen Website und einem vertrauenswürdigen Anbieter zu tun habe. Die Polizei bietet dazu Beratung – „auch da kann man sich im Internet mal schlau machen“, sagt Bührmann.

Und wer beging die meisten Taten? Männer: Im Bezirk Bitburg waren es von 1370 ermittelten Verdächtigen 1058, gegenüber 312 Frauen. In Prüm waren es 925 gegenüber 248 Frauen.

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