Kommentar Kühlen Kopf bewahren

Fälle von Impfbetrug, wie sie bundesweit Schlagzeilen machen, sind bitter. Schließlich warten noch viele Menschen der priorisierten Gruppe auf einen Termin – darunter auch über 80-Jährige, von schwerkranken 60- und 70-Jährigen, die sich noch nicht mal anmelden dürfen, ganz zu schweigen.

 Kommentarfoto_Dagmar_Dettmer

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Foto: TV/Fetter

Bei aller verständlichen Wut über systematischen Impfbetrug: Das kann man den beiden Landräten aus den Nachbarkreisen nicht vorwerfen. Sie waren zur rechten Zeit vor Ort – und haben ein Angebot angenommen, das sie besser ausgeschlagen hätten. Hier gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn längst zeichnet sich ein größeres Problem ab: Landesweit werden rund zehn Prozent der Termine mit dem Impfstoff Astrazeneca abgesagt. Bevor das Vakzin, dessen hohe Wirksamkeit aktuelle Studien belegen, zum Ladenhüter wird, muss mit Informationen gegengesteuert oder die priorisierte Gruppe weiter geöffnet werden. Denn dass Millionen von Impfdosen am Ende gar nicht verspritzt werden, wäre wirklich ein Skandal.

d.dettmer@volksfreund.de

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