KUNST Künstler engagieren sich gegen den Ausverkauf der Natur

Daun/Prüm · Die Ausstellung „Kunst trifft Vulkan“ ist nun auch in Prüm zu sehen. Sie thematisiert den Abbau von Eifelvulkanen.

 Gehört auch zur Ausstellung „Kunst trifft Vulkan“: Manfred Ettens „Urteil der Nachwelt III“.

Gehört auch zur Ausstellung „Kunst trifft Vulkan“: Manfred Ettens „Urteil der Nachwelt III“.

Foto: Manfred Etten

(utz) Lydia Schend hat als Kind noch am Dauner Fuchskopf gespielt. Nun, sagt sie, sei der Berg nicht mehr das, was er mal war. Der Grund ist der fortschreitende Gesteinsabbau, der nicht nur die Dauner Künstlerin beunruhigt. Daher hat sie auch das Projekt „Kunst trifft Vulkan“ maßgeblich mitorganisiert. Es entstand in Zusammenarbeit mit  der Interessengemeinschaft (IG) Eifelvulkane, die sich gegen den weiteren Abbau von Gestein einsetzt.

Nun kommt die Wanderausstellung, die zum 200. Jubiläum des Kreises Vulkaneifel in einer Kooperation zwischen der Kreisverwaltung Vulkaneifel und der IG entstanden ist, nach Prüm ins Konvikt. Partner ist hier die Katholische Erwachsenenbildung Westeifel. Bereits in Daun, Hillesheim, Gerolstein, Weißenseifen und im Umweltministerium in Mainz waren die Kunstwerke zu sehen, die von der Auseinandersetzung mit dem Thema Vulkan zeugen.

Doch Prüm ist  für Schend nochmal etwas ganz Besonderes. Das hat vor allem zwei Gründe: Die Schau mit  Malerei, Skulptur, Installationen, Videos, Texten und Fotografie  hat sich gegenüber dem ursprünglichen Projekt  stark verändert. „Drei Viertel neue Arbeiten sind dabei“, sagt Schend.

Zudem ist erstmals der Text der Schriftstellerin Ute Bales „Die Vögel werden weniger“ Bestandteil der Ausstellung, worin sie die Schönheit des Wöllersbergs, des Vulkanberges ihrer Kindheit, besingt – und seine großflächige Zerstörung beklagt. Zudem ist eine Lesung mit Bales geplant. Wie sie befassen sich viele Künstler und Autoren mit dem drohenden Ausverkauf der Landschaft – was Schend immer wieder begeistert und erstaunt. „Wir könnten die Ausstellung über Jahre zeigen. Es gibt so viele Künstler, die sich mit dem Thema befassen.“

So ist auch für die Zeit nach der  Ausstellung in Prüm einiges geplant: Es läuft zum Beispiel eine Anfrage bei der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin. Gerade davon erwartet Schend viel. Aus politischen Gründen. Damit manche, die etwas zu entscheiden haben, ins Nachdenken geraten. Vielleicht macht der ein oder andere gar bei der Online-Petition gegen den weiteren Abbau der Vulkanberge mit:  www.eifelvulkane.wordpress.de

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