Teneka Beckers, Vorsitzende des Kultur- und Fördervereins der Burg Dudeldorf, ist ein großer Fan des Eifel-Literatur-Festivals. "Als es damals zum Streit kam, wegen der Saalmiete für Schloss Weilerbach, habe ich einen Leserbrief geschrieben", erinnert sie sich. Damals habe sie eine Lanze für das Festival gebrochen und Festival-Macher Josef Zierden den Rücken gestärkt. Außerdem signalisierte sie Interesse, Autoren auf Burg Dudeldorf lesen zu lassen. Nicht umsonst: Am Freitag, 12. Mai, wird Peter Rühmkorf dort zu Gast sein. Am 27. Mai trifft Jacques Berndorf auf Ralf Kramp. Auf Peter Rühmkorf freut sich die Germanistin ganz besonders. "Rühmkorf ist einer der alten großen Herren der Literatur. Er ist Lyriker, eine Sparte, die oft in Kulturprogrammen sehr unterrepräsentiert ist", sagt sie. Er sei so ein bisschen eine Nischen-Person und da die Burg Dudeldorf auch eine Art Nischen-Ort sei, passe beides gut zusammen. Rühmkorf sei bekannt für seine böse Zunge. Sie fände es spannend, ihn lesen zu hören. Die Geschichte der Burg Dudeldorf liegt etwas im Dunkeln. Die zweiflügelige Herrenhausanlage stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat einen etwas älteren dreigeschossigen Turm auf der Südwestecke. Erheblich älter ist Schloss Hamm. Das Haupthaus, eingefasst von zwei Wehrtürmen, unterbaut von einem spätromanischen Gewölbe, stammt überwiegend aus dem 14. Jahrhundert. Ein Teil des Haupthauses wurde 1945 von der SS in Brand gesteckt. So haben die Eigentümer, die Familie der Grafen von und zu Westerholt, hinter der viergeschossigen Hoffassade neu gebaut. Eva Gräfin von und zu Westerholt ist Gastgeberin, wenn die Autoren John von Düffel und Harry Rowohlt auf Schloss Hamm lesen. John von Düffel hätte sie schon gern vor zwei Jahren anlässlich ihres Kulturprogramms zur Landesgartenschau zu Besuch gehabt. Damals klappte es nicht. Dieses Jahr ist er dabei. "Beide Autoren waren meine persönlichen Wunschkandidaten, um die ich mich selbst bemüht habe", sagt sie. John von Düffel sei vielleicht nicht so populär wie andere Autoren des Festivals, für sie aber eine Entdeckung. Er liest am 13. Mai im gotischen Saal der Burg. "Das wird so eine Art literarisches Kammerkonzert", sagt die Gräfin. Bei guter Witterung liest Harry Rowohlt am 1. Juni im Burghof "open Air". "Er ist einfach ein guter Typ. Sehr geistreich, manchmal etwas knurrig und hat eine wunderbar ironische Weise, Dinge zu beobachten und zu kommentieren", sagt die Burgherrin. Sie freue sich sehr darüber, ein Glied in der Kette des Literatur-Festivals zu sein. Für sie sei es ein Privileg, diese Autoren bei sich auf der Burg zu Gast zu haben, sagt sie. "Ich finde, man muss Josef Zierden unterstützen. Ich habe eine große Hochachtung vor seiner Arbeit und seinem Fleiß", sagt sie. Neu in der Riege der Austragungsorte ist auch die Eifel-Film-Bühne Hillesheim. Dort liest am 31. Mai die "weiße Massai" Corinne Hofmann. Kennen gelernt hatten sich das Kinobetreiber-Ehepaar Christine und Günter Runge und Josef Zierden vor einem Jahr, als das Kino - wie jedes Jahr übrigens - wieder auf Landesebene für sein gutes Programm ausgezeichnet wurde. Zur Einstimmung auf die Lesung wird der Film "Die weiße Massai" am Freitag, 26. Mai um 21.30 Uhr, am Samstag, 27. Mai, 21 Uhr und am Sonntag, 28. Mai, 18 Uhr gezeigt. Lesungen: Peter Rühmkorf, Freitag 12. Mai, 20 Uhr, Burg Dudeldorf, John von Düffel, Samstag, 13. Mai, Schloss Hamm, Corinne Hofmann, Mittwoch, 31. Mai, 20 Uhr, Eifel-Film-Bühne Hillesheim, Jacques Berndorf und Ralf Kramp, 27. Mai, 20 Uhr, Burg Dudeldorf, Harry Rowohlt, Donnerstag, 1. Juni, 20 Uhr, Schloss Hamm. Karten gibt es bei allen KSK-Filialen, allen örtlichen Buchhandlungen, in den Veranstaltungsorten und im Internet unter www.eifel-literaturfestival.de.