Kultur-Schock vermeiden

Die Dasburger sind von der Historie begünstigt. Längst nicht jede Gemeinde kann das von sich behaupten. Eingebunden in eine ebenso reizvolle wie deftige Eifel-Landschaft haben ihnen Feudal-Herren und kluge Kaufleute Objekte von unschätzbarem Wert hinterlassen.

Zugegeben: Die Burg ist nur noch eine Ruine, einen famosen (touristischen) Blickfang und Raum für Aktivität stellt sie jedoch allemal dar. Aber auch viele alte Gebäude legen Zeugnis ab von einer Zeit, in der das Westeifel-Dorf noch strukturelle Bedeutung besaß. Dazu zählt auch das Haus Trost. Wenn dieser geschichtsträchtige Profan-Bau nun der Abriss-Birne zum Opfer fiele, wäre dies ohne Zweifel ein herber Verlust. Zwar gibt es keinen Grund, die Neugestaltung des Dorfplatzes in Frage zu stellen, allerdings wären die Dasburger schlecht beraten, das ortsbildprägende Gebäude aus dem Mittelalter durch plumpe Parkplatz-Romantik anno 2004 zu ersetzen und sich damit selbst einen gewaltigen Kultur-Schock zu verpassen. Deshalb ist es schon lohnenswert, die Planung in die Richtung zu überdenken, das Haus Trost doch noch in die Dorfplatzerneuerung zu integrieren. Mit etwas Mühe und gutem Willen ist dies durchaus möglich. Sicher ist eines: Man soll die Geschichte nicht romantisieren - aber man muss sie auch nicht grundlos zerstören. m.reuter@volksfreund.de

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