KULTUR

Zu unserem Konzertbericht "Die Kraft der Bilder, die Macht der Musik" (TV vom 2. Juni) schreibt diese Leserin:

"Der Unbekannte Krieg" von Carsten Braun in der Bitburger Stadthalle ist ein gelungenes Werk, eine hervorragende Aufführung mit hoch motivierten Mitwirkenden im Chor und Orchester. In der Ansprache wurde klar, dass es sich um ein Wagnis gehandelt hat, zum 25-jährigen Bestehen des Chors Cantando Messerich ein Requiem aufzuführen, welches sich der Aufarbeitung des Kriegsgeschehens im Zweiten und auch im Ersten Weltkrieg widmet. Der Hintergrund passt: 2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal; der Beginn des Stellungskriegs an der Westfront im Ersten Weltkrieg liegt 100 Jahre zurück. Eine einfühlsame Komposition macht das Geschehen im Krieg im Allgemeinen deutlich. Das Schöne an der Komposition ist das Fehlen jeder Schuldzuweisung. Es wird die Verblendung so vieler Beteiligter und dann deren Ernüchterung darüber, was passierte, beleuchtet und erklärt. Das Elend und die Zerstörung von Hab und Gut und Menschenleben trafen alle Kriegsnationen. Dieses Elend war für jeden Einzelnen und jede Nation die gleiche Erfahrung. Das Werk ermahnt zum Frieden, indem es die Schrecken des Krieges für jeden und alle aufzeigt. Eine Videoinstallation, gekonnt zusammengestellt von Volker Dörffel, vermittelte einfühlsame Einblicke in das Geschehen und die davon betroffenen Menschen. Am Schluss lachende Kinder im Trümmerhaufen zu zeigen, machte deutlich, dass die Kinder trotz Elend und Zerstörung ihre Zukunft nicht vergessen haben. Und so wirkten bei der Aufführung auch zwei Kinderchöre und ein Jugendchor mit, die eingebunden in das Geschehen auch für heute die Zukunft repräsentieren. Auch wenn das Thema Krieg angeblich nicht kindgerecht sei, so müssen gerade Kinder für den Frieden und ein vereintes Europa sensibilisiert werden, wenn sie diesen Frieden erhalten sollen und wollen. Dem Mut aller Akteure, so ein Werk auch mit Kindern zu gestalten, gilt ein besonderer Dank - ebenso wie dem Gesamtleiter Herrn Volker Dörffel für die gelungene Umsetzung. Ingeborg Trappe-Butzbach, Bitburg, Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung des Beda-Instituts für europäische Kulturbildung

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