"Kunst hält jung"

1993 rief Hilda Dogan unterstützt durch den Handwerkerverein den Kulturkreis Altes Amt ins Leben. Der als gemeinnützig anerkannte Verein organisiert seitdem regelmäßig Kunstausstellungen in Schönecken. Dieses Jahr feiern die Mitglieder das 15-jährige Bestehen.

 Hilda Dogan präsentiert ein Bild der Künstlerin Antonia Berning aus der aktuellen Ausstellung im Alten Amt Schönecken. TV-Foto: Mirjam Eiswirth

Hilda Dogan präsentiert ein Bild der Künstlerin Antonia Berning aus der aktuellen Ausstellung im Alten Amt Schönecken. TV-Foto: Mirjam Eiswirth

Schönecken. Hilda Dogan steht in der Blauen Galerie und erzählt begeistert von den zahlreichen Ausstellungen, die sie initiiert und betreut hat. "Ich arbeite sehr gerne mit den Künstlern zusammen. Und ich mag die Abwechslung - immer wieder neue Bilder, neue Gesichter. Am liebsten aber sind mir Drucke und Grafiken." Ihre erste Ausstellung organisierte die 1940 geborene Luxemburgerin Anfang der 90er Jahre. "Damals waren mein Mann und ich im Symposium Weißenseifen. Als der Handwerkerverein Schönecken das Alte Amt restaurieren gelassen hatte, bat man uns, eine Kunstausstellung zu arrangieren." Bald sollte eine weitere Ausstellung in der Alten Kirche stattfinden, doch deren Renovierung zog sich hin - und so entdeckte man die Burgkapelle als neuen Ausstellungsort. Den Speicher zur Galerie umgebaut

Kurze Zeit später baute Familie Dogan ihren privaten Speicher zur "Blauen Galerie" um - der vierte Ausstellungsraum stand zur Verfügung. 2007 wurde die bisher letzte Erweiterung gemietet: die Ladengalerie am Alten Markt 11, in der noch bis Ende April die Werke des Malers und Grafikers Werner Persy zu sehen sind.Aber wer steht hinter all dieser Arbeit? Vor allem Hilda Dogan. Ihre Liebe zur Kunst entdeckte sie schon als Kind beim versonnenen Malen - woran sie in der Schule vorerst den Spaß verlor, als die Lehrerin den kreativen, individuellen Schaffensprozess der Schülerinnen unterband und sie ausschließlich Stillleben nach strengen Regeln malen ließ. Die Begeisterung für die Kunst aber blieb - und wuchs während des Studiums der Philosophie und des Französischen in Paris, wo Hilda Dogan nach eigener Aussage "mehr Zeit in den Museen als in den Vorlesungen" verbrachte.In Heidelberg lernte sie ihren Mann kennen. 1975 zogen die beiden nach Schönecken. Anfang der 90er organisierte sie die erste Ausstellung in der Alten Kirche: "Bis heute hat sich alles so wunderbar entwickelt. Es war nichts geplant. Es kam, wie es kommen sollte." Ein kleiner Blick in die Zukunft: "Die Ausstellungen werden weitergehen, so lange ich auf einer Leiter stehen kann. Und da bin ich ganz zuversichtlich, denn: Kunst hält jung!"

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