Kunst Die Form hat es sich selbst ausgesucht

BITBURG · Kinder, die von der Familienhilfe Karree Eifel betreut werden, haben im Bitburger Maximinerwäldchen ein Kunstwerk errichtet.

 Das Kunstwerk wurde natürlich auch getestet.

Das Kunstwerk wurde natürlich auch getestet.

Foto: Uwe Hentschel

Man sieht es dem Ergebnis so nicht an, doch die ganze Aktion war ein Wechselbad der Gefühle: Erst Aufregung und Neugier, dann Frustration, Verzweiflung und Ärger und am Ende schließlich Freude, Zufriedenheit und Stolz. „Unser Lehm-Ei hat entschieden, eine neue Form zu kriegen“, singt Künstlerin Heike Löwentraut, während sie mit Akkordeon und Kindern im Rahmen der kleinen Eröffnungszeremonie um das Kunstwerk zieht. Eigentlich sollte das, was im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht, ein zwei bis drei Meter hohes Ei aus Lehm werden. So zumindest war das Ferienprojekt der Familienhilfe Karree Eifel unter Leitung der beiden Künstler Heike Löwentraut und Jean-Marie Weber angekündigt. Im Lauf des Projekts aber hat das Kunstwerk aufgrund statischer Probleme eine ungewollte Eigendynamik entwickelt. Und so wurde aus dem Lehmei eine Lehmhöhle.

Wie Löwentraut erklärt, wurde der Lehm nicht gleichmäßig genug auf das zuvor aus Weidenstöcken errichtete, fast drei Meter hohe Geflecht aufgetragen. Auf einmal habe sich das Kunstwerk zunächst etwas verzogen und sei dann schließlich zusammengeknickt.

Ähnlich geknickt waren auch die insgesamt gut 20 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen, die zu diesem Zeitpunkt bereits drei Tage in das Projekt investiert hatten. „Da war natürlich die Enttäuschung groß“, sagt die künstlerische Leiterin des Projekts. Doch anstatt das Vorhaben abzubrechen, hätten sie dann entschieden, das Beste daraus zu machen.

Allem Anschein nach ist das auch gelungen. So hat das Lehmgebilde zwar nicht die ursprünglich gewünschte Form, ist dafür aber nun umso gemütlicher. Durch die runde Öffnung krabbeln die Kinder in die mit Zweigen und buntem Kalkputz verzierte Höhle. Auch Michael Ringelstein, der als erster Beigeordneter der Stadt an der Eröffnungsfeier teilnimmt, verschwindet durch das Loch im Kunstwerk. „Da drinnen ist es spürbar kühler“, sagt der Beigeordnete, als er kurze Zeit später wieder herauskrabbelt. Wer also einen Ort sucht, an dem es sich in diesen Tagen ganz gut aushalten lässt, wird im Maximinerwäldchen fündig.

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