Bitburger Innenstadt Kunstwerk im Ladenlokal: Ein wenig Abwechslung in der Leere

Bitburg · In Bitburgs Innenstadt stehen zahlreichen Ladenlokale leer. Zwei davon werden derzeit von Hobby-Künstlern zur Präsentation ihrer Werke genutzt.

 Edmund Schmitt hat seine Skulpturen aus Holz im Schaufenster eines leeren Ladenlokals im Karenweg ausgestellt.

Edmund Schmitt hat seine Skulpturen aus Holz im Schaufenster eines leeren Ladenlokals im Karenweg ausgestellt.

Foto: Uwe Hentschel

Insgesamt sieben Eigentümer hat Edmund Schmitt gefragt. Zwei davon haben schließlich die Schaufenster ihrer leerstehenden Ladenlokale zur Verfügung gestellt. Die anderen seien erst gar nicht weiter auf die Anfrage eingegangen oder aber hätten extreme Mieten verlangt, erklärt er. „Ich habe eigentlich gedacht, dass die Eigentümer begeistert sein werden – aber Pustekuchen“, sagt Schmitt. Einer der Besitzer einer Geschäftsimmobilie in der Fußgängerzone habe damit argumentiert, dass dadurch dann ja für potentielle Mitinteressenten die freie Sicht durch das Schaufenster behindert werde, fügt er grinsend hinzu.

Aber immerhin: Zwei Ladenlokale sind besser als eines und noch besser als keins. Und deshalb ist der Rentner aus Röhl auch froh, dass er und zwei weitere Hobby-Künstler sowie die aus Köln stammende und inzwischen in Wißmannsdorf lebende Malerin Ute Rossenbach-Gatermann nun die Möglichkeit haben, ihre Werke auszustellen. Schmitt, der kein Künstler, sondern gelernter Zahntechniker ist, fertigt organisch geformte Skulpturen aus Holz an, die er im Schaufenster eines ehemaligen Elektroladens im Karenweg ausstellt. Die Gemälde von Rossenbach-Gatermann stehen in einem Schaufenster in der Josef-Niederprüm-Straße. „Hier im Karenweg scheint tagsüber die Sonne zu stark, davon verblassen die Bilder“ erklärt Schmitt. In der Josef-Niederprüm-Straße hingegen sei die Sonneneinstrahlung nicht so stark. Deswegen seien die Gemälde dort besser aufgehoben.

Vor gut zwei Wochen wurden die ersten Arbeiten platziert und zum Verkauf angeboten. Und wie der Rentner lachend einräumt, war die Resonanz bislang „gleich null“. Aber das mache nichts, sagt er. Bei seinem Trödelladen schräg gegenüber habe es auch mehr als ein Jahr gedauert, bis die Leute überhaupt drauf aufmerksam geworden seien. Inzwischen kämen immer mehr Kunden.

Das Ladenlokal gehört zum Gebäude des Hotels Pleins und damit zu der Häuserzeile an der Ecke von Karenweg und Trierer Straße, die für den geplanten Bau der Bit-Galerie verschwinden sollen. Schmitt hat die Räume vor zweieinhalb Jahren für seinen Trödel kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Kein Strom und keine Heizung. Dafür aber alles Mögliche an Krimskrams, den der Rentner auf Kommission verkauft. Im Winter ist es mitunter recht ungemütlich, doch Schmitt hat nach wie vor Spaß daran. „Und es ist doch auf jeden Fall besser, als die Läden einfach leer stehen zu lassen.“

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