Verkehr Auf Probe: Durchfahrt durch Annenberg

KYLLBURG · Was zunächst ausgeschlossen wurde, das wird jetzt ausprobiert: Wegen der Vollsperrung der L34 zwischen Kyllburg und Malberg soll der Verkehr jetzt doch über den Annenberg geführt werden.

 Die Straßenvollsperrungen in Kyllburg erschweren den Bewohnern noch bis Ende des Jahres das Durchkommen.

Die Straßenvollsperrungen in Kyllburg erschweren den Bewohnern noch bis Ende des Jahres das Durchkommen.

Foto: TV/Rudolf HOESER

Die Landesstraße (L) 34 zwischen Kyllburg und Malberg ist wegen Bauarbeiten bis Ende des Jahres voll gesperrt. Den Kyllburger Geschäftsleuten und Gastronomen bleiben die Kunden und Gäste weg. Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer spricht in einem Beitrag in den sozialen Medien von existenzbedrohenden Umsatzeinbußen von bis zu 40 Prozent und fordert eine gemeinsame Suche nach machbaren Lösungen, die Beeinträchtigungen zu minimieren.

Auf Einladung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) fand am Montagmorgen eine Informationsveranstaltung im Alten Kindergarten am Kyllburger Marktplatz statt. Rund 40 Bürger zeigten Interesse.

Dietmar von Landenberg vom LBM Gerolstein erläuterte ausführlich, was an der Baustelle gearbeitet wird und welche Schwierigkeiten aufgetreten sind. „Wir haben im Vorfeld der Baumaßnahmen sehr gewissenhaft geprüft, ob die Baustelle unter Beibehaltung einer einspurigen Verkehrsführung machbar ist. Gemeinsam mit Geologen, den Baufirmen, unseren Fachleuten und vor dem Hintergrund rechtlicher Bestimmungen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass dies nicht geht“, so von Landenberg.

Thomas Etteldorf, Mitglied im Stadtrat Kyllburg, hielt dem entgegen: „Ich bin der Meinung, dass bei rechtzeitiger Planung und Auslotung aller Möglichkeiten eine Vollsperrung auf vielleicht zwei oder drei Monate möglich gewesen wäre.“

„Wir prüfen jetzt, ob wir dort, wo auf einer Länge von etwa 300 Metern eine Stützmauer erneuert werden muss, dies unter Beibehaltung des Verkehrs tun können. Dann könnten wir zeitweise die Vollsperrung für ungefähr zwei Monate aufheben“, so von Landenberg. Ob dies machbar ist, wird jetzt ergebnisoffen und zeitnah geprüft.

Damit die Verkehrsteilnehmer aus Malberg, Mohrweiler und Malbergweich eine Möglichkeit zur direkten Fahrt nach Kyllburg ohne Umwege erhalten, soll die Straße Annenberg, die eine Anliegerstraße ist, probeweise und zeitlich beschränkt für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden. „Damit haben wir einen vernünftigen Lösungsansatz gefunden. Der ist pragmatischer Natur und erfordert Verständnis auf allen Seiten“, sagte Rainer Wirtz, Beigeordneter der VG Bitburger Land. „Wesentlich dafür, dass diese Lösung funktioniert, ist, dass langsam und vernünftig durch den Annenberg gefahren wird. Hier geht es nicht ohne gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis“, so Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer. Sollten hier gravierende Probleme auftreten, dann können sich die Verantwortlichen auch eine sofortige Rücknahme der Maßnahme vorstellen. Nun liegt es also in hohem Maße an den Autofahrern selbst, die Anlieger im Annenberg nicht zu verprellen.

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