Kyllburger Freibad muss erneut saniert werden

Kyllburg · Eine "Notoperation" jagt die nächste: Schon vor der Badesaison musste das Kyllburger Freibad für 25 000 Euro saniert werden. Nun muss die Verbandsgemeinde erneut einen fünfstelligen Betrag für Reparaturen an der Freizeiteinrichtung in die Hand nehmen: Die Wärmepumpe hat ein Leck, zudem muss ihre Kühlflüssigkeit ausgetauscht werden.

 Ungewisser Blick in die Zukunft: Das Kyllburger Freibad ist in die Jahre gekommen. Um den Badebetrieb in der nächsten Saison sicherzustellen, sind weitere Sanierungsarbeiten notwendig. Tv-Foto: Nina Ebner

Ungewisser Blick in die Zukunft: Das Kyllburger Freibad ist in die Jahre gekommen. Um den Badebetrieb in der nächsten Saison sicherzustellen, sind weitere Sanierungsarbeiten notwendig. Tv-Foto: Nina Ebner

Kyllburg. Vier getrennte Becken für Schwimmer, Nichtschwimmer, Springer und Kleinkinder, eine 57 Meter lange Rutsche, eine 5000 Quadratmeter große Liegewiese, Kinderspielgeräte, Tischtennisplatten sowie ein Basketball- und ein Beachvolleyballfeld. Das Kyllburger Freibad hat einiges zu bieten. Doch die Mitte der 60er Jahre gebaute Freizeiteinrichtung, die 1986 generalsaniert wurde, ist in die Jahre gekommen. Es liegt derart viel im Argen, dass Bernd Spindler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg, in deren Eigentum das Bad steht, sogar sagt: "Das Schwimmbad ist schwer krank."
Eine Heilung jedoch ist teuer: Mit "mindestens mehreren 100 000 Euro" beziffert Spindler die Kosten für eine Generalsanierung, damit etwa die veraltete Technik modernisiert wird, die Becken neu verkleidet und die teilweise undichten Umkleidegebäude instandgesetzt werden. Dabei belastet allein der Betrieb des Bades die VG jährlich mit mehr als 100 000 Euro.
Der Sanierungsbedarf an der Freizeiteinrichtung ist indes nicht neu: Schon im vergangenen Jahr musste sich der VG-Rat mit diesem Thema befassen. Die Ratsmitglieder beschlossen die dringend erforderliche Reparatur der Folie für das Schwimmerbecken, die Sanierung des Gehbelags sowie die Erneuerungen der Abflussleitungen (der TV berichtete). Knapp 25 000 Euro wurden investiert, damit das Bad überhaupt in diesem Jahr öffnen konnte. Schon damals wurde im Rat entschieden, dass der zuständige Fachausschuss über die weitere Zukunft des Bads beraten solle. Tenor dieser Beratungen: Erst mal das dringend Notwendige sanieren, damit der Saisonbetrieb gesichert ist.
Jetzt allerdings geht das Spiel sozusagen von vorne los: Die Dichtungen der Wärmepumpe sind porös, zudem wird für das Gerät neue Kühlflüssigkeit benötigt. Zusätzliche 15 000 Euro muss die VG dafür in die Hand nehmen, um die Freizeiteinrichtung für die kommende Saison fit zu machen. Ärgerlich dabei: Die Tage der Wärmepumpe sind ohnehin gezählt; ab 2015 darf sie nicht mehr repariert werden, sondern müsste im Schadensfall ausgetauscht werden. Mindestens 120 000 Euro wären dann wieder fällig.
"Der Entscheidungsdruck wird immer größer", räumt der Bürgermeister ein. Von der Schließung einiger Becken, der Reduzierung von Betriebszeiten bis hin zum laut Spindler "Extremfall" - der Frage, ob das Bad überhaupt noch aufrechterhalten werden soll - müssten die verschiedenen Möglichkeiten geprüft werden. Eines allerdings steht laut Spindler fest: "Eine Generalsanierung kann nur dann funktionieren, wenn es Zuschüsse vom Land gibt."Meinung

Das sprichwörtliche Fass ohne Boden
Es ist ein Luxus-Artikel, den sich die VG Kyllburg mit dem Freibad leistet. Dabei hat sie auch ohne diesen Zuschussbetrieb schon mehr als genug Schulden am Bein: Ende dieses Jahres wird die VG ihr Konto voraussichtlich mit mehr als fünf Millionen Euro überzogen haben. Dass sich die Kommune vor diesem Hintergrund eine Generalsanierung nicht leisten kann, liegt auf der Hand. Ob die Devise, immer da Löcher zu stopfen, wo die Not gerade am größten ist, am Ende jedoch tatsächlich billiger ist, ist fraglich. Und doch bleibt der VG derzeit gar nichts anderes übrig - es sei denn, sie wagt den unpopulären Schritt und stellt die Zukunft des Bads tatsächlich infrage. Das jedoch will offenbar keiner. Und so bleibt die Einrichtung ein Fass ohne Boden. n.ebner@volksfreund.de

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