Radfahren Kylltal aktiv: Der große Ansturm bleibt aus (Fotos)

Lissingen/Mürlenbach/Birresborn · Trotz des Bilderbuchwetters ist auf der autofreien Kyll-Strecke bis zum frühen Nachmittag spürbar weniger los als in den Vorjahren – erst am Nachmittag herrscht reger Verkehr. Auch das Rahmenprogramm ist geschrumpft.

 Insgesamt war weniger los als in den Vorjahren, doch die Besucher des autofreien Erlebnistages Kylltal aktiv kamen alle auf ihre Kosten.

Insgesamt war weniger los als in den Vorjahren, doch die Besucher des autofreien Erlebnistages Kylltal aktiv kamen alle auf ihre Kosten.

Foto: Vladi Nowakowski

Zum 21. Mal heißt es am Sonntag: Freie Fahrt für Fahrräder, Bollerwagen und Inlineskater auf der rund 20 Kilometer langen Strecke zwischen der Burg Lissingen und dem Ort St. Thomas. Für den Autoverkehr ist dieser Abschnitt der Landesstraße 24 von 10 bis 18 Uhr gesperrt.

„Freie Fahrt“ gewinnt am Sonntag eine zusätzliche Bedeutung, denn bis zum frühen Nachmittag bleibt der Andrang der Drahtesel-Piloten überschaubar. „Vielleicht ist es noch zu heiß“, sagt Henning Figgel aus Köln, der mit dem Zug nach Gerolstein angereist ist.

Autofreier Radlertag – Kylltal aktiv 2019
11 Bilder

Autofreier Radlertag – Kylltal aktiv 2019

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Foto: Vladi Nowakowski

Auch er sitzt in Birresborn im Schatten und legt eine Pause ein. Bis zum vergangenen Jahr habe er die autofreien Raderlebnistage im Kylltal „ziemlich regelmäßig“ mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen besucht. „Aber die haben diesmal keine Lust, im Kölner Umland ist heute auch viel los.“

In Birresborn herrscht an der Strecke in diesem Jahr ungewöhnliche Ruhe, das bunte Straßenfest an der Kreuzung zur L 24 findet nicht statt. „Es haben sich keine Vereine gefunden, die die Zeit und Arbeit investieren wollten“, sagt ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr auf Anfrage. „Wir hoffen, dass sich das im kommenden Jahr wieder ändert.“

Auch in Mürlenbach tröpfeln die Radfahrer in den Mittagsstunden nur in kleinen Gruppen ein. Dafür sind der Gasthof und der Biergarten in der Meisburgerstraße voll besetzt – der Laden brummt, dutzende Fahrräder parken auf der Straße davor. Der Stand der Mürlenbacher Dorffrauen, die Waffeln backen und Erbsensuppe kochen, ist gut belagert. Über fehlende Arbeit könnten sie sich jedenfalls nicht beklagen, sagen sie.

Aber auch hier hat das Rahmenprogramm abgespeckt: In der weiteren Umgebung der florierenden Gaststätte steht lediglich ein Stand des Landesbetriebes Mobilität.

An der Burg Lissingen bietet sich gegen 14 Uhr das gleiche Bild: Fahrrad-Siesta. Der Bier- und Getränkestand ist stark frequentiert, und die wenige Meter entfernte L 24 spuckt immer mal wieder einen Radfahrer aus, dem das Wort „Durst“ auf der Stirn geschrieben steht.

Am Nachmittag ändert sich die Lage, wie Frank Reuter, Leiter der Tourist-Info Gerolstein, telefonisch berichtet. „Inzwischen sind deutlich mehr Leute auf der Strecke, es ist aber schwierig zu sagen, ob wir die Zahlen des Vorjahres erreicht haben. Die Wirte an der L 24 sind jedenfalls sehr zufrieden.“ Im kommenden Jahr werde gemeinsam mit den am autofreien Erlebnistag teilnehmenden Gemeinden und Vereinen darüber nachgedacht, wie die Veranstaltung noch besser gelingen könne, sagt Reuter.

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