Lärm und streunende Tiere

SPANGDAHLEM/SPEICHER. (dj) Bei einer Sitzung des deutsch-amerikanischen Informationsforums Flugplatz Spangdahlem im Rathaus Speicher kamen brisante Themen zur Sprache. Unter anderem ging es um die umstrittenen Triebwerkstests, die Verlegung der Anflugschleife, das Regenrückhaltebecken der Air-Base und die Erweiterung der Wohnungen auf dem Militärflugplatz.

Wenn sie kommen, sind sie nicht zu überhören. Und auch der Start der Militärflugzeuge, die von der Air-Base Spangdahlem wegfliegen, ist mit großer Geräuschkulisse verbunden. Dass dann das Thema Verlegung der Anflugschleife für die Menschen in der Region um den Flugplatz von großem Interesse ist, liegt auf der Hand. Der Bürgermeister der Großgemeinde Landscheid, Egon Birresborn, bat daher mein Informationsforum um Auskunft, ob die Anflugschleife möglicherweise auf den westlichen Teil des Flugplatzes ausgedehnt werden könne. Laut Flugplatzexperten hat der jetzige Tower keine Rundumsicht, und Anflüge müssen deshalb in dem vom Tower einsehbaren, östlichen Bereich möglich sein. Eine Rundumsicht wäre erst nach Fertigstellung eines neu zu errichtenden Towers im Frühjahr 2008 gewährleistet. Erst dann könne die Möglichkeit einer Änderung der Anflugschleife in Betracht gezogen werden. Air-Base: Alle Tests im genehmigten Bereich

Auch die nächtlichen Triebwerkstests im Freien, über die sich viele Menschen in den vergangenen Monaten beschwert haben (der TV berichtete), wurden angesprochen. Die Air-Base überprüfte diese Beschwerden und verwies auf Ergebnisse der Lärmmess-Station Binsfeld. Ein Vergleich der eigenen Logbücher mit den Messergebnissen ergab, dass alle Tests im genehmigten Bereich lagen. Die Anwohner macht diese Aussage jedoch auch nicht glücklicher. Wenn so viele umstrittene Thema angesprochen werden, darf auch die Oberflächenentwässerung auf dem Flugplatz Spangdahlem nicht fehlen. Chefingenieur Udo Stürmer schilderte in seinem Vortrag noch einmal den Schadensfall vom Januar dieses Jahres, bei dem Enteisungsmittel in das neu gebaute Regenrückhaltebecken und von dort in den Linsenbach gelangt war (der TV berichtete mehrfach). In den darauf folgenden Wochen waren für das Abpumpen und die Abwasserentsorgung rund 590 000 Dollar an Kosten entstanden. Das Wohnungsbauprojekt auf dem Flugplatz Spangdahlem war ein weiteres Hauptthema der Forumssitzung. 79 neue Wohnungseinheiten sollen auf der Air-Base entstehen. Die Verbandsgemeinde Speicher bat den Flugplatz darum, hiesige kleine und mittlere Betriebe an der Ausschreibung zu beteiligen und somit die regionale Wirtschaft zu stärken. Doch nicht nur die Handwerksbetriebe in der Region machen sich über dieses Projekt Gedanken. Auch die Menschen, die privat Wohnungen an Amerikaner vermieten, befürchten, dass ihre Objekte künftig leer stehen werden. Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher, betonte daher, dass finanzielle Anreize für ortsansässige Eigentümer geschaffen werden müssen, bestehende Wohnungen für Amerikaner zu renovieren und zu vermieten. Ebenso sei es sinnvoll, eine längerfristige Mietgarantie zu gewährleisten. Laut Udo Stürmer soll eine bereits bestehende Wohnungs-Bedarfsstudie von 2003 überarbeitet werden, um festzustellen, was der momentane Wohnungsmarkt hergibt. Dies besonders im Hinblick auf eine veränderte Mietsituation, die durch eine bessere Anbindung vieler Gemeinden an die A 60 entstanden ist. Neben Menschen ging es bei der Sitzung auch um Tiere. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Südeifel, Inge Glashauser, teilte mit, dass seit Beginn des Irak-Kriegs der Verein vermehrt mit dem Problem streunender Haustiere im Stadtgebiet Bitburg konfrontiert sei. Die Vermutung: Einige dieser Tiere könnten von U.S.-Angehörigen ausgesetzt worden sein. Die streunenden Hunde und Katzen müssen von der Stadt eingefangen und vermittelt werden. Der Verein bittet daher die Flugplatzleitung um Unterstützung bei der Registrierung von Haustieren und einer temporären Unterbringung.Zweite Auflage von "Explore the Eifel"

Die Premiere im vergangenen Jahr war geglückt, nun soll es in diesem Jahr eine Fortsetzung der Aktion "Explore the Eifel" geben. Hierbei gibt die Air-Base ihrer Bevölkerung die Gelegenheit, die Eifel zu erkunden und besser kennen zu lernen. Am 30. Juni wird auf dem Flugplatz eine Informationsmesse veranstaltet, bei der sich die Amerikaner Anregungen für ihre Freizeitgestaltung außerhalb der Air-Base holen können. Damit nicht nur die Amerikaner die Eifel kennen lernen, sondern auch die Eifeler die Air-Base Spangdahlem, wird es am 1. Juli einen Tag der offenen Tür geben. Eine groß angelegte Flugzeugausstellung sowie ein Unterhaltungsprogramm und einige Überflüge von heimischen Flugzeugen seien geplant. Akrobatischen Flugvorführungen wird es jedoch nicht geben.

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