Bildung Sanierungsstau trotz Förderung?

Bitburg/Prüm · Das Land unterstützt den Ausbau von zehn Schulen im Eifelkreis mit rund einer Million Euro. Anträge für neue Zuschüsse laufen bereits. Denn es bleibt noch einiges zu tun und die Bewilligung von Fördermitteln braucht offenbar ihre Zeit.

„Egal, wie schlimm es finanziell kommt, bei Schulen wird nicht gespart“ – so lautet nach Landrat Joachim Streit eine Regel im Kreistag. Dass das mehr ist als nur ein Spruch, hat das Gremium vergangene Sitzung bewiesen. Im Budget für 2018 steht nach neuestem Beschluss auch die Sanierung von zwei Schulen in Prüm und einer in Irrel. Alle drei Vorhaben sind Millionenprojekte.

Ingesamt, schätzt Streit, wird der Eifelkreis nach Abschluss des Sanierungsprogramms rund 112 Millionen Euro in seine Schulen investiert haben. 44 Millionen wurden in den ersten acht Jahren seiner Amtszeit bereits für diesen Zweck ausgegeben. „Wir haben also gerade einmal die Hälfte, dessen, was erforderlich ist, geschafft“, sagt der Landrat.

Was seiner Meinung nach erforderlich ist: Jede Bildungseinrichtung in Trägerschaft des Kreises soll Zug um Zug saniert werden.

Finanzielle Hilfe für diesen Plan gibt es jetzt vom Land. Im Rahmen eines Sanierungsprogramms für ganz Rheinland-Pfalz (der TV berichtete) wurden auch Zuschüsse für zehn Projekte im Eifelkreis gewährt.

Rund eine Million Euro werden Grundschulen, Berufsschulen, Realschulen und Gymnasien rund um Bitburg und Prüm zugutekommen. Etwa 735 000 Euro bekommt der Kreis, als Träger von sechs bezuschussten Einrichtungen.

Die meisten der Vorhaben, für die das Fördergeld vorgesehen ist, liefen entweder seit Jahren, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung mitteilt, oder sie seien längst abgeschlossen – teils schon seit 2011.    Der Grund: Fördermittel flössen oft erst im Nachgang oder nach und nach über einen längeren Zeitraum. Derzeit schiebe das Land daher eine Bugwelle an Bewilligungen vor sich her. Der Kreis müsse, was die Schulen angeht, also in Vorkasse gehen. Die Zuschüsse würden diese Ausgaben nur „ein stückweit abgetragen“. Lob gab es dagegen vom Eifeler Landtagsabgeordneten Nico Steinbach: „Ich freue mich, dass unsere Schulen unmittelbar von den Landeszuschüssen profitieren. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unserer Schullandschaft vor Ort geleistet.“

Und wo wird die Schullandschaft gestärkt? Der teuerste Umbau, der auf der Liste steht, ist die Erweiterung der Bitburger Grundschule Sankt Willibrord samt neuer Mensa und Sporthalle. Für dieses Großprojekt wurde eine Finanzspritze von 335 000 Euro bewilligt. Für alle anderen neun Projekte gab es jeweils 80 000 Euro aus Mainz. In Biesdorf und in Bitburg wird damit nachträglich der Umbau von Schulgeländen bezahlt.

 Auch die Kosten für die Renovierung von Gebäuden in Neuerburg und Prüm werden wohl zumindest zum Teil abgetragen. Sie wurden auf den aktuellen Brandschutz-Standard gebracht.

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