Kyllburg Hahnwald nicht für alle ein Erlebnis

Kyllburg · Der „Hahn“ ist ein Naherholungsgebiet mit Potenzial. Die Stadt Kyllburg wollte einen der Waldwege zum Komfortwanderweg ausbauen. Das Land lehnt eine Förderung aber ab.

 Einladend: Der mittlere  Weg ist gut begehbar.

Einladend: Der mittlere  Weg ist gut begehbar.

Foto: Tv/Maria Adrian

Wolfgang Krämer gerät ins Schwärmen, wenn es um den Kyllburger „Hahnwald“ geht. Der Stadtbürgermeister ist ein echter Fan von diesem Erlebnisraum Wald, der dem Namen in der Tat auch alle Ehre macht, wie sich bei einem Rundgang schnell feststellen lässt. Der stadtnahe Wald auf dem Umlaufberg der Kyll ist ein etwa 14 Hektar großer Mischwald mit Waldlehrpfad und mehreren Wegen. Mitte des 19. Jahrhunderts sei der Hahnwald nachhaltig von den damaligen Forstbeamten angelegt worden, wie Krämer betont. Es gebe eine hohe Artenvielfalt. Der sogenannte Bürgerwald im Luftkurort soll sich weitgehend sich selbst genügen und aus sich selbst regenerieren. Damit entstünden behütete Lebensräume für Flora und Fauna.

Beim Rundgang trifft man auch auf viele verschiedene Pflanzen und auch auf eine Fülle von Waldameisen. Und nicht nur Natur und das  Kylltal gibt es zu sehen. Auch Kulturelles gilt es zu entdecken wie das Monster aus Wurzeln und Ästen, riesige schwebende Kolibris, ebenfalls aus natürlichem Material, und steinerne Masken an manchen Bäumen sowie auch einen Regenbogen aus Wolle, der mehrere Baumstämme ziert. Die Kunstwerke gehören zur „KunstRoute Kyllburg“, die der niederländische Künstler Olivier Rijcken 2019 entwickelt hat. Er hatte ein Team von Künstlern aus den Niederlanden, Polen, Kuba und Deutschland eingeladen, deren Arbeiten der Land-Art zuordnet werden. Und diese Werke zu sehen, sind schon einen Spaziergang wert.

Damit der Hahnwald für Erholungssuchende über die Wege um den Umlaufberg gut zu erreichen ist, hatte die Stadt im Abstand von 30 bis 50 Metern Ruhebänke aufgestellt und Schutzhütten errichtet. Somit können auch eingeschränkte Menschen bei ihrem Waldgang Pausen machen, so der Gedanke.

Und damit die Wege zum Wald auch mit Rollator und Rollstuhl zu erreichen sind, hat die Stadt zusammen mit dem Naturpark Südeifel einen Förderantrag zum barrierefreien Ausbau des mittleren Weges gestellt. Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes könnte so ein seit Jahrzehnten von Bürgern und Gästen gewünschtes Anliegen umgesetzt werden. Doch die Antwort aus Mainz hat die Hoffnung zunichte gemacht.

Laut Ablehnungsbescheid des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sei der Weg nicht breit genug, es gebe keine barrierefreie Gastronomie und somit keine „geschlossene Servicekette“. Und die Kosten für den Ausbau seien auch zu hoch.

 Die Masken an manchen Bäumen stammen von der Kunstaktion 2019.

Die Masken an manchen Bäumen stammen von der Kunstaktion 2019.

Foto: Tv/Maria Adrian
 Die Stadt Kyllburg möchten den Hahnwald auch für nichtmobile Menschen erlebbar machen. Denn es gibt hier einiges zu entdecken, wie das „Monster“ aus Wurzeln und Ästen.

Die Stadt Kyllburg möchten den Hahnwald auch für nichtmobile Menschen erlebbar machen. Denn es gibt hier einiges zu entdecken, wie das „Monster“ aus Wurzeln und Ästen.

Foto: Tv/Maria Adrian
 Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer schaut sich die Infotafel an.

Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer schaut sich die Infotafel an.

Foto: TV/Maria Adrian

Die Ablehnung hat Stadtbürgermeister Krämer enttäuscht. Ganz aufgeben will er den Plan aber nicht.

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