Kommentar Land muss Kitas wieder runterfahren

Die Ampelregierung will es sich kurz vor der Landtagswahl wohl nicht mit den Eltern verscherzen. Anders lässt sich der sogenannte „Regelbetrieb für den dringenden Bedarf“ in den Kitas nicht rechtfertigen.

Land muss in Notbetrieb zurückkehren
Foto: TV/Friedemann Vetter

Er ist ein Zugeständnis an Väter und Mütter, bei allem Verständnis für deren schwierige Lage. Aber keine sinnvolle Regelung, um eine Pandemie einzudämmen. Anders als in anderen Lebensbereichen entscheidet bei den Kitas nämlich nicht die Infektionslage darüber, was geboten wäre. Sondern die Eltern. Wenn sie einen Bedarf sehen, können sie das Kind bringen. Und so unerkannt Viren — denn die Kleinen sind oft symptomfrei — in die Einrichtungen tragen. Gut, dass die meisten mit diesem Angebot verantwortungsvoll umgehen. Der Protest der Erzieher ist dennoch nachvollziehbar. Nicht nur, weil sie offenbar zur größten beruflichen Risikogruppe gehören. Sondern, weil das Land wenig tut, um sie zu schützen.

Dass es im Eifelkreis derzeit kaum zu Infektionen in den Kitas kommt, ist eine gute Nachricht. Und fast eine Überraschung. Es dürfte aber jedem klar sein, dass sich das täglich ändern könnte. Wenn das Land die Erzieher schützen will, muss sie die Kitas auf einen minimalen Notbetrieb runterfahren.

c.altmayer@volksfreund.de

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