Land unter in der Nordeifel

Heftige und stundenlange Regenfälle haben in der Nacht zum Freitag zu Überschwemmungen in der Nordeifel und in Aachen geführt. Die Flüsse Urft und Erft traten über die Ufer. Betroffen waren vor allem Bad Münstereifel, Eicherscheid und und Kall.

Euskirchen. (dpa/red) Stundenlange Regenfälle hatten Erft und Urft ansteigen lassen und zu Erdrutschen bei Eicherscheid geführt. In Bad Münstereifel waren Keller in der historischen Innenstadt und in einem Gewerbegebiet unter Wasser gesetzt. Die Landstraße 165 zwischen Bad Münstereifel und Noethen war wegen Überflutung gesperrt, die Bundesstraße 51 zwischen Nettersheim und Euskirchen nach einem Erdrutsch in beiden Richtungen unbefahrbar. In Kall überschwemmte die Urft Teile des Ortes. Helfer der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes waren während der Nacht mit Aufräumarbeiten beschäftigt.Ort musste evakuiert werden

Schlimm traf es auch den 118-Einwohner Ort Gilsdorf zwischen Nöthen und Pesch. Dort stand das Wasser innerhalb kürzester Zeit fast einen Meter hoch in den Straßen. Sämtliche Löschzüge aus dem Kreis Euskirchen wurden in den kleinen Ort geschickt. Feuerwehrleute aus Blankenheim, Mechernich, Nettersheim, Kall, Schleiden, Hellenthal und Dahlem waren im Einsatz. Gegen Mitternacht mussten dann 20 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen, wie ein Sprecher der zuständigen Kreisverwaltung sagte. Feuerwehrleute mussten teilweise in Frontladerschaufeln von Traktoren durch den Ort gefahren werden.In Aachen-Kornelimünster war das Flüsschen Inde nach stundenlangem Dauerregen um mehr als 80 Zentimeter angestiegen und über die Ufer getreten. Der historische Marktplatz stand 70 Zentimeter hoch unter Wasser. Etwa 250 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Feuerwehren Köln, Bonn und Maastricht schickten Unterstützung, nachdem in Aachen die Sandsäcke ausgegangen waren. Die Stadtwerke unterbrachen aus Sicherheitsgründen in einigen Bereichen die Stromversorgung. Mehrere Autos waren rechtzeitig aus der Gefahrenzone geschleppt worden. Am Vormittag war nach Angaben einer Stadtsprecherin "alles unter Kontrolle", das Wasser ging wieder zurück. "So was kommt hier alle Jahre wieder vor", sagte sie. In der Eifel entspannte sich die Lage dagegen erst am Freitagnachmittag.

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