Landebahn angeblich zu schmal

Trotz der Instrumentenfluggenehmigung geht die Diskussion um den Betrieb auf der Ex-Air-Base in Bitburg weiter. Nach Angaben des Vereins "Bürger gegen Nachtflug" ist die Start- und Landebahn zu schmal. GmbH-Chef Billen weist die Behauptungen zurück.

 Die Diskussion um den Flugbetrieb in Bitburg will kein Ende nehmen. Nun soll die Start-und Landebahn zu schmal sein. TV-Foto: Manfred Reuter

Die Diskussion um den Flugbetrieb in Bitburg will kein Ende nehmen. Nun soll die Start-und Landebahn zu schmal sein. TV-Foto: Manfred Reuter

Bitburg. Der Verein "Bürger gegen Nachtflug" macht mobil und argumentiert weiterhin munter gegen den Flugbetrieb in Bitburg. Wie Vorsitzender Ludwig Kewes am Montag mitteilte, ist die Start- und Landebahn zu schmal, um Maschinen der Kategorie 4E aufzunehmen. Als "4E" sei die Landebahn in der Genehmigung offiziell eingestuft. Der Flugplatzgegner stützt sich dabei auf ein Gutachten der fdc Airport Consulting & Partners aus Offenbach. Mit einer Breite von 45 Metern seien die Voraussetzungen nicht erfüllt, weil die Bahn sogenannte Schultern benötige. Dabei handelt es sich um zusätzlich beidseits befestigte Streifen.

Laut "Bürger gegen Nachtflug" heißt es zudem in den Unterlagen der Frankfurter Flugplatzgesellschaft Fraport: "Bei Start/Landebahnen der Kategorie D oder E sind beidseitig Schultern vorzusehen, wenn ihre Breite geringer als 60 Meter ist. Die Gesamtbreite von Start/Landebahnen mit Schulter soll bei Kategorie D oder E nicht weniger als 60 Meter betragen. Die Schultern müssen mit einem ebenen Übergang an die Bahn anschließen und so ausgeführt sein, dass sie sowohl von der Bahn abkommende Flugzeuge ohne strukturellen Schaden am Flugzeug als auch Bodenfahrzeuge tragen können. Außerdem muss gewährleistet sein, dass keine losen Teile von Triebwerken angesogen werden können."

Gegner kündigen neue Klage an



Ludwig Kewes zufolge würde das Nachrüsten "erhebliche zusätzliche Investitionen" bedeuten. Immerhin müsste dann eine Fläche von neun Hektar befestigt werden. Gleichzeitig kündigte Kewes am Montag eine Klage vor dem Oberlandesgericht Koblenz an. Das Geld dafür stehe inzwischen zur Verfügung.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen, bezeichnete die Mitteilung von Kewes als "absoluten Quatsch". Lediglich der sogenannte Taxiway (Rollweg von und zur Start- und Landebahn) müsse verbreitert werden, sagte Bille. "Die Breite und die Tragfähigkeit der Start- und Landebahn reicht für alle Maschinen."

Region Seite 16

Meinung

Ein neues Problem

Die Diskussion um den Flugbetrieb in Bitburg ebbt auch nach der im September eingetrudelten Instrumentenflug-Genehmigung nicht ab. Mit dem Gutachten aus Offenbach in der Tasche sorgt der Verein "Bürger gegen Nachtflug" für neuen Wirbel und facht pünktlich vor den Kreistagssitzungen in Daun, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg die Debatte um Verbleib oder Nichtverbleib in der GmbH kräftig an. Nicht nur, dass die Spatzen schon längst das Lied vom bevorstehenden Absprung dieser Landkreise von den Dächern pfeifen. Würde sich bestätigen, dass die Start-und Landebahn tatsächlich zu schmal ist, dann hätte die GmbH zusätzlich ein Problem, mit dem Michael Billen und seine Mitstreiter sicher nicht gerechnet hatten. Man darf also weiter gespannt sein, wie sich das Flugplatz-Projekt entwickelt. Nicht nur mit Blick auf die Kreistagsentscheidungen und die Startbahn-Diskussion, sondern auch, was das Klageverfahren angeht. m.reuter@volksfreund.de

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