Landwirtschaft Der eine sprach fürs Land, der andere für die Welt

Leidenborn · Nachtrag zu unserem gestrigen Artikel über den Kreisbauernverband und den Vortrag des Meteorologen Gunther Thiersch: Herbert Netter, Pressereferent des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, hat sich beim TV gemeldet.

Es geht um die Passage, in der Thiersch Landespräsident Michael Horper widersprach. Horper hatte gesagt, dass die Bauern für sieben Prozent der Treibhausgase verantwortlich seien. Thiersch hakte ein: Es seien 30 Prozent, „weltweit“.

Stimmt alles, sagt Netter, beide hätten recht. Nur: Die sieben Horper-Prozent „beziehen sich auf Deutschland und die 30 Prozent von Herrn Thiersch auf den weltweiten Anteil, den die Landwirtschaft auf die Treibhausgasemissionen hat“. Das sei auch plausibel, „da es viele Drittwelt- und Schwellenländer gibt, die ohne nennenswerte Industrie oder wenig ausgebaute Infrastruktur natürlich deutlich höhere Anteile der Landwirtschaft am allgemeinen Treibhausgasausstoß haben“.

Zum Unterschied trage auch „die extensive Landwirtschaft in den Agrarstaaten“ bei. „Beispiel: Eine Kuh, die 10 000 Liter im Jahr gibt, gibt natürlich weniger Treibhausgase ab als drei Kühe, die jeweils nur 3500 Liter Milch oder noch weniger geben.“ In etlichen anderen Ländern würden „viel mehr Tiere benötigt, um die gleiche Menge an Milch zu erzeugen“. Insofern sei also bei den Zitaten zwar inhaltlich alles korrekt gewesen, nur habe Thiersch wohl Horper missverstanden, was den Präsidenten ungerechtfertigt als jemanden zurücklasse, „der falsche Zahlen genannt“ habe. Hat er nicht.

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