Lasst sie musizieren!

Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Dem notariellen Kontrakt, den Bürgermeister Hansgerd Haas mit den Geschwistern Hansen abgeschlossen hat, ist nichts hinzuzufügen. Vor und während des Prümer Turmblasens gibt es auf dem Hahnplatz keinen Rummel.

Deshalb kann sich das Stadtoberhaupt auch die Beratung mit den Kaufleuten schenken, denn alle wissen: Mit Marlies und Bertha Hansen ist in dieser Frage nicht gut Kirschen essen. Leute, seid also vorsichtig: Die Geschwister Hansen sind schon jetzt dabei, die Tonleiter rauf und runter zu schimpfen. Also, wenn die Buden im Herzen der Abteistadt öffnen, bevor die Musiker den Andachtsjodler angestimmt haben, gibt es Ärger. Und zwar nicht zu knapp. Denn Marlies und Bertha wissen ganz genau, dass es dem Gewerbeverein nicht um das Mitleid mit den armen Zuhörern des Adventsblasens geht, die rund eine halbe Stunde ohne Glühwein auskommen müssen, sondern um den "Versuch, aus der stillen, andachtsvollen Feierstunde einen ,Prümer Winter‘ zu machen!" Für den Fall also, dass der Gewerbeverein hart bleiben und den Frieden stören sollte, droht Ungemach! Böse Zungen reden bereits jetzt vom Ende des Prümer Turmblasens und sehen die Veranstaltung nach Bleialf verlegt. Damit hätten die Schneifeler den Prümern nicht nur den Schneid im Karneval abgekauft, sondern uns auch noch die adventliche Vorzeigeveranstaltung weggekrallt. Oder droht sogar der Super-Gau? Der Gewerbeverein Bitburg soll auch schon Zustimmung signalisiert haben. Etwas Schlimmeres ist für einen Prümer ohnehin nicht vorstellbar. Also, ihr Kaufleute, zeigt Herz und lasst sie - um Himmels Willen - in Ruhe blasen! Danach schmeckt der Glühwein umso besser. m.reuter@volksfreund.de

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