Lastwagen für Fahrschüler

BITBURG. (ch) Ein Großauftrag der Bundeswehr für den Fahrzeughersteller MAN hat auf dem Flugplatz in Bitburg 20 neue befristete Arbeitsplätze geschaffen. Der Auftrag umfasst die Lieferung von 592 Lastwagen, die bei der Bundeswehr zur Fahrausbildung eingesetzt werden.

 Peter Georgi, Leiter MAN-Business-Center Militär, übergibt die ersten 30 Fahrzeuge zur Fahrschulausbildung an die Bundeswehr. Foto: Christian Brunker

Peter Georgi, Leiter MAN-Business-Center Militär, übergibt die ersten 30 Fahrzeuge zur Fahrschulausbildung an die Bundeswehr. Foto: Christian Brunker

Eigens für diesen Auftrag hat der MAN-Standort Wittlich auf dem Gelände von Remondis auf dem Flugplatz eine Fläche angemietet und eine Werkstatt eingerichtet. In Bitburg soll die Umrüstung der Fahrzeuge zu Fahrschulzwecken erfolgen, also die Ausstattung mit zusätzlichen Spiegeln und Pedalen sowie einem luftgefederten Mittelsitz und zwei zusätzlichen Sitzen. "Wir wollten Wittlich nicht mit diesem Großauftrag blockieren", sagt Ludwig Thetard, Leiter der Niederlassung in Wittlich. Die ersten 25 Lastwagen wurden nun in Bitburg an den BwFuhrparkService übergeben. Das 2002 gegründete Unternehmen verwaltet die Fahrzeugflotte der Bundeswehr und stellt ihr die Fahrzeuge zur Verfügung. Bis Ende des Jahres sollen jede Woche 30 weitere Fahrzeuge folgen. Von den neuen Fahrzeugen profitiert allerdings erst einmal kein Bundeswehrstandort der Region, sie wurden zu den Standorten nach Leipzig und Osterholz-Scharmbeck gebracht. Nach der Nutzung durch die Bundeswehr sollen die Lastwagen entweder mit der Fahrschulausstattung verkauft oder wieder zu normalen Fahrzeugen umgerüstet und verkauft werden. Ob das Engagement auf dem Flugplatz dauerhaft ist, steht derweil noch nicht fest. "Wenn nach diesem Auftrag nichts mehr nachkommt, ist es natürlich unsinnig, die Fläche weiter zu mieten", sagt Thetard. Die eingestellten 20 Arbeitskräfte haben nur einen befristeten Vertrag, auch ihre berufliche Zukunft hängt von weiteren Aufträgen ab. "Wir arbeiten daran, Folgeaufträge zu bekommen, noch steht allerdings nichts fest", sagt Thetard. Mit dem Einzug der Wittlicher LKW-Bauer erfüllt sich dann doch noch eine bisher unendliche Geschichte, deren Ausgang ganz anders geplant worden war. Deren Ursprünge reichen zurück in das Jahr 1998. Damals residierte dort, wo nun die Fahrschulautos hergerichtet werden, die Firma Palzkill. Der mittelständische Entsorgungsbetrieb war zu dieser Zeit bereits von der RWE AG übernommen worden. Die firmierte später als RWE Umwelt und ist inzwischen in die Firma Remondis übergegangen. Um die Ansiedlung und mögliche Zuschüsse hatte es damals Unklarheiten gegeben. Angeblich 115 Arbeitsplätze sollten geschaffen werden, davon 30 neue: Sofort, nachdem die Gebäude stehen, sollte es fünf Jobs in der Fuhrparkgesellschaft, 20 in der Zentralwerkstatt geben. Dazu kamen noch 55 aus dem aus Oberweiler umgesiedelten Entsorgungsbetrieb Palzkill. Dieses Engagement wollten Zweckverband Flugplatz Bitburg, Landesregierung und Bund der RWE-Tochter mit rund 2,4 Millionen Euro honorieren. Aus den hochfliegenden Plänen wurde jedoch nichts. Die vielen neuen Jobs wurden nicht geschaffen, die Förderung soll auch nur zu einem Teil gezahlt worden sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort