Laufende Kosten durch Klimaschutz senken

Mithilfe einer aufwendigen Untersuchung öffentlicher Gebäude möchte die Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg herausfinden, wie sie den Energieverbrauch reduzieren kann. Die Verwaltung rechnet mit großen Einsparmöglichkeiten.

 Die Grund- und Hauptschule in Kyllburg gehört zu den Gebäuden, die für den Energiebericht überprüft werden. Schon jetzt steht für die Verwaltung fest, dass hier weiter investiert werden muss. TV-Foto: Jens Klein

Die Grund- und Hauptschule in Kyllburg gehört zu den Gebäuden, die für den Energiebericht überprüft werden. Schon jetzt steht für die Verwaltung fest, dass hier weiter investiert werden muss. TV-Foto: Jens Klein

Kyllburg. Wer heutzutage ein Haus baut, beschäftigt sich ganz selbstverständlich mit modernen Methoden zur Gebäudedämmung, greift auf alternative Heizkonzepte zurück oder erzeugt mithilfe regenerativer Energien Strom. Damit diese neuen Möglichkeiten auch für ältere Gebäude der öffentlichen Hand sinnvoll genutzt werden können, will die Verwaltung der VG Kyllburg nun einen Energiebericht erstellen lassen.

"Wir sind schon seit Jahren daran, unseren Energieverbrauch in den Griff zu bekommen", sagt Bürgermeister Bernd Spindler. Neben acht Gebäuden der VG sollen nun 24 Bauten der Ortsgemeinden und drei Gebäude in der Stadt Kyllburg untersucht werden. Mit dabei sind unter anderem Schulen, Gemeindehäuser und Kindergärten.

Der Energiebericht wird ausführliche Informationen zum Ist-Zustand der einzelnen Objekte enthalten und konkrete Handlungsempfehlungen aussprechen. Ab Ende 2009 könnten dann vor allem an den Schulen in der VG beispielsweise Dächer gedämmt oder besser isolierte Fenster eingebaut werden, um den Energiebedarf zu senken und damit die Kosten sowie den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO{-2}) zu reduzieren. "Wir gehen davon aus, dass schon Potenziale da sind", erklärt Josef Hilden von der VG-Verwaltung. Außerdem habe eine öffentliche Verwaltung auch eine Vorbildfunktion.

Bevor der Bericht erstellt werden kann, müssen vom Bund allerdings noch die Zuschüsse bewilligt werden. Insgesamt 80 Prozent der mit rund 100 000 Euro veranschlagten Ausgaben für das sogenannte "Teilkonzept zum Klimaschutz" sollen vom Umweltministerium getragen werden. Hilden hofft, die Zusage im Februar zu erhalten. Anschließend wird das beauftragte Ingenieurbüro umgehend mit der Arbeit beginnen, damit der Energiebericht nach etwa elf Monaten vorliegt. "Wir stehen ein bisschen unter Zeitdruck, weil an der Grund- und Hauptschule (GHS) Kyllburg etwas passieren muss", räumt VG-Chef Spindler ein. Die Arbeiten seien jedoch mit enormen Kosten verbunden. Allein für die GHS Kyllburg rechnet er mit mindestens 1,3 Millionen Euro Gesamtkosten für die bauliche und energetische Sanierung. Unter Umständen könne man aber vom Konjunkturpaket der Bundesregierung profitieren, spekuliert Spindler. Denn darin wurde unter anderem eine Ausweitung des CO{-2}-Gebäudesanierungsprogramms beschlossen. Extra Die VG Kyllburg war bislang in Sachen Energie- und Kosteneinsparung nicht untätig. So wurde beispielsweise vor etwa zwei Jahren in Kyllburg eine Hackschnitzelheizung gebaut, die über Fernleitungen die Straßenmeisterei sowie die Grund- und Hauptschule Kyllburg beheizt. Während das Heizöl für die Schule jährlich rund 30 000 Euro kostete, betragen die Ausgaben für die nun benötigten Hackschnitzel nur etwa 10 000 Euro. Sie entstehen aus Material, das bei Mäh- und Fällarbeiten der Straßenmeisterei anfällt. Überdies wurden auf dem Gebäude der Hackschnitzelanlage und der Halle des Bauhofs in Badem Ende vergangenen Jahres Photovoltaik-Anlagen installiert, die Strom aus Sonnenenergie erzeugen. Eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung reduziert unterdessen den Stromverbrauch in allen Schulen der VG, indem sie die natürliche Helligkeit in den Räumen misst und dann das Kunstlicht entsprechend anpasst. (jk)

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